RLV und PhV zur Forderung nach einer Enquete-Kommission Bildung

9. September 2024

Der Ver­band der gym­nasialen Lehrkräfte (PhV) und der Realschullehrerver­band (RLV) Baden-Würt­tem­berg äußern sich zur Pressemit­teilung des Lan­dess­chüler­beirats (LSBR) und des Lan­desel­tern­beirats (LEB) wie fol­gt:
• Kom­mu­nika­tion mit allen Akteuren ist richtig und wichtig.
• PhV und RLV ver­ste­hen und unter­stützen den Wun­sch nach mehr Mitbes­tim­mung und „Gehört-wer­den“ der Betrof­fe­nen in der Bil­dungspoli­tik.
• Gelin­gens­fak­toren für Bil­dung sind seit jeher: genü­gend Zeit, kleinere Klassen, passende Ausstat­tung, Dif­feren­zierung und Mehrgliedrigkeit des Schul­sys­tems!
• Bil­dung und Bil­dungsange­bote brauchen gesamt­ge­sellschaftliche Akzep­tanz.

„Kom­mu­nika­tion ist immer richtig und wichtig“, so Mar­ti­na Scher­er, Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands (PhV), und Dr. Karin Broszat, Lan­desvor­sitzende des Realschullehrerver­bands (RLV) Baden-Würt­tem­berg. „Wir kön­nen den Wun­sch nach mehr Mitbes­tim­mung selb­stver­ständlich nachvol­lziehen. Was passiert, wenn man Par­tiku­lar­in­ter­essen jen­seits der Akzep­tanz in der Gesellschaft durch­drückt, zeigte sich an der dama­li­gen G8-Entschei­dung. Bis zur Kor­rek­tur mussten zu viele Schü­lerin­nen und Schüler auf einen wichti­gen Teil ihrer Kind­heit verzicht­en: Zeit.“

Was für gute Bil­dung notwendig ist, ist (nicht nur) dem PhV und RLV schon lange klar und wird immer wieder über die beste­hen­den Gremien kom­mu­niziert: mehr Zeit, kleinere Klassen, Dif­feren­zierung, Mehrgliedrigkeit des Schul­sys­tems und eine den jew­eili­gen Bedürfnis­sen gut angepasste Ausstat­tung. Doch das gibt es nicht zum Null­tarif! An vie­len Stellen soll Geld ges­part wer­den. Gute Bil­dung ist aber kein belas­ten­der Kos­ten­treiber, son­dern die beste Investi­tion in die Zukun­ft unser­er Kinder und unseres Lan­des.

Der Wun­sch des Lan­desel­tern­beirats, des Lan­dess­chüler­beirats und der weit­eren Unterze­ich­n­er der Pressemel­dung zeigt, dass sie das Gefühl haben, von den Ver­ant­wortlichen nicht genug gehört zu wer­den. Der Appell, der damit deut­lich sicht­bar wird, sollte von der Poli­tik unbe­d­ingt ernst genom­men wer­den.

Wenn Inter­essen­vertre­tun­gen und ‑ver­bände, in die viel Zeit und meist ehre­namtlich­es Engage­ment investiert wird, der Mei­n­ung sind, dass ihre Arbeit und ihre Anliegen keine Rolle in der Poli­tik spie­len, sollte der Umgang mit entsprechen­den Akteuren und Gremien über­prüft wer­den. Dies gilt aus Sicht des PhV und des RLV im Übri­gen auch für die Per­son­alvertre­tun­gen.

„Zusät­zlich dro­ht jede poli­tis­che Entschei­dung ohne Mitwirkung der in der Schule unmit­tel­bar Betrof­fe­nen zwangsläu­fig eine Entschei­dung aus einem polit-ide­ol­o­gis­chen Elfen­bein­turm her­aus zu sein, denn einzig bessere und nach­haltigere Kom­mu­nika­tion ist hier der Schlüs­sel – auch oder ger­ade dann, wenn es unbe­quem wird“, betont Dr. Karin Broszat.

„Die Ver­ant­wortlichen soll­ten reflek­tieren, ob zum Beispiel bei der Geset­zge­bung alle Betrof­fe­nen angemessen beteiligt wer­den“, mah­nt Mar­ti­na Scher­er. „Eine deut­lich stärkere Bere­itschaft zur Zusam­me­nar­beit mit Experten aus der Schul­prax­is und den Betrof­fe­nen aus Schüler- und Eltern­schaft ist heute notwendig, damit in der Gesellschaft poli­tis­che Entschei­dun­gen bess­er akzep­tiert wer­den!“

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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