
PhV BW zum Gutachten “Kompetenzen für den erfolgreichen Übergang von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung sichern” der SWK
10. April 2025
PhV fordert Evaluation der berufsorientierenden Maßnahmen am Gymnasium
Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) nimmt Stellung zum Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK): In den vergangenen Jahren wurden die Maßnahmen zur Berufsorientierung in Baden-Württemberg kontinuierlich ausgebaut – bis hin zur Einführung eines eigenen Fachs „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ (WBS) an den allgemeinbildenden Gymnasien. „Es ist höchste Zeit, diese Maßnahmen systematisch zu evaluieren, bevor erneut weitere Anforderungen hinzugefügt werden“, fordert Martina Scherer, Landesvorsitzende des PhV BW. Bei der Umsetzung immer neuer Konzepte an den Schulen werde die Frage der personellen und zeitlichen Ressourcen jedoch häufig ausgeblendet – obwohl sie eine zentrale Rolle spielt.
Die aktuelle Problematik wird dadurch unterstrichen, dass sich laut dem SWK-Gutachten in den letzten acht Jahren die Zahl derjenigen Jugendlichen mehr als verdoppelt hat, die keine Vorstellungen zu ihrer beruflichen Zukunft haben.
Diese Entwicklung fällt in denselben Zeitraum, in dem die Maßnahmen zur beruflichen Orientierung in Baden-Württemberg stark ausgeweitet wurden. „Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind über die Maßen beansprucht mit der Umsetzung der Berufsorientierung. Es stellt sich die Frage, ob noch mehr Hochglanzprospekte tatsächlich einen höheren Ertrag bringen oder ob nicht strukturelle Änderungen einen neuen Ansatz möglich machen könnten“, so Martina Scherer.
Weiterführende Informationen:
Zusammenfassung des Gutachtens
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.