
PhV BW zur Übergabe von Postkarten zu zwei Anliegen, die auf der Messe „didacta“ unterzeichnet und gesammelt wurden, an Kultusministerin Schopper am 11.04.2025
11. April 2025
- Individuelle und optimale Förderung durch ein passgenau differenziertes Schulsystem ermöglichen!
- Qualität in der Bildung braucht Ressourcen – nur mit genügend Investitionen gelingt zukunftsweisende Bildung in Baden-Württemberg
- PhV BW hat auf der didacta viel Zuspruch zu zwei Forderungen erhalten und übergibt ca. 1300 Postkarten an Kultusministerin Theresa Schopper
Die engagierten Kolleginnen und Kollegen auf der didacta fordern:
- Stärkung und Erhalt des differenzierten Schulsystems – Die passende Schullaufbahn für jedes Kind!
- Es braucht Ressourcen anstelle von leeren Worten: Das Kerngeschäft von Lehrkräften „Bilden und Erziehen“ muss zurück in den Mittelpunkt!
- PhV fordert Politik auf, ernsthaft über die Vorschläge und Forderungen der Lehrkräfte nachzudenken
Die Postkartenaktion des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) auf der Bildungsmesse didacta unterstreicht eindrucksvoll, was Lehrkräfte schon lange von der Politik fordern. In nur 5 Tagen kamen über 1300 Unterschriften am Messestand des PhV BW zusammen.
Engagierte Pädagoginnen und Pädagogen aus Kitas und verschiedenen Schularten haben begeistert begrüßt, dass der Verband sich massiv für den Erhalt und die Stärkung der vielfältigen Schullandschaft in Baden-Württemberg einsetzt. „Endlich wird laut gesagt, dass wir alle an unserem Platz unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich fördern – sowohl auf den verschiedenen Förderschulen, die sich um Kinder mit besonderen Bedürfnissen kümmern, als auch an den Grundschulen und allen weiterführenden Schulen, an denen Lehrkräfte mit jeweils spezialisierter Ausbildung arbeiten!“, so eine Lehrerin, die an einer Werkrealschule arbeitet und sich sehr darüber freut, dass der PhV sich auch für den Weiterbestand dieser Schulart so stark macht.
Wir fordern die Politik auf, sich auf die individuellen Vorteile und Stärken der jeweiligen Schularten zu fokussieren. Durch eine verbindliche Grundschulempfehlung wird abgesichert, dass Kinder nicht durch falsche Schulwahl über- oder unterfordert werden. Ideologiebasierte Einheitsschulphantasien müssen über Bord geworfen werden. Die richtige, zur aktuellen Leistungsfähigkeit passgenaue Schullaufbahn ist die beste individuelle Förderung für unsere Kinder. Damit sind nach dem Grundsatz „Kein Abschluss ohne Anschluss!“ alle Schulabschlüsse möglich.
Die zweite Forderung des PhV nimmt die Politik in die Pflicht. Bildung wird oft als die wichtigste Ressource unseres Landes bezeichnet. Jetzt muss die Politik auch entsprechend handeln: Nicht nur reden, sondern tun – Bildungsausgaben sind Zukunftsinvestitionen!
Hierzu muss auch gehören, dass der drohende Lehrkräftemangel abgewehrt wird:
Kleinere Klassen, niedrigeres Deputat, mehr Anrechnungsstunden für besondere Aufgaben gewähren, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen, Berufseinsteiger entlasten und bessere Beförderungschancen für Lehrkräfte schaffen. Außerdem erfährt die Situation der älteren Lehrkräfte zu wenig Beachtung. Durch eine Verbesserung der Altersermäßigung und die Einführung eines attraktiven Altersteilzeitmodells könnten sie länger im Dienst gehalten und damit die Unterrichtsversorgung gesichert werden.
Auch die Wertschätzung des Lehrerberufs in der Öffentlichkeit muss steigen! „Wir sind davon überzeugt: Lehrkräfte tun ihr Bestes, damit Bildung und Erziehung in diesem Land gelingen. Mehr Investitionen sind notwendig, damit die Situation an den Schulen wirksam verbessert werden kann“, so Martina Scherer, die Landesvorsitzende des PhV BW.
Der PhV BW fordert die Politik auf, ernsthaft über die geäußerten Vorschläge und die gestellten Forderungen nachzudenken und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Qualität der Bildung in Baden-Württemberg wieder an die Spitzenposition zu bringen, die das Land früher so sehr ausgezeichnet hat.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.