G8 nicht zum Nulltarif zu haben
13. Juni 2008
13.06.2008 / 1811 — 22–08
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) zur “Stabilisierung” von G 8:
G8 nicht zum Nulltarif zu haben
Landesregierung auf dem richtigen Weg — geplante Maßnahmen aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein
“Die bis jetzt bekannt gewordenen Maßnahmen der Landesregierung zur Stabilisierung des flächendeckend eingeführten achtjährigen Gymnasiums gehen grundsätzlich in die richtige Richtung. Immerhin will das Land 5,5 Millionen Euro zusätzlich für die G8-Gymnasien ausgeben und die Entrümpelungsdebatte beenden. Wenn man sich die Finanzspritze jedoch etwas genauer ansieht, entpuppt sich diese nur als ‘Tropfen auf den heißen Stein?: “Die Finanzspritze ist sehr bescheiden ausgefallen”, so die Feststellung von Karl-Heinz Wurster, dem Landesvorsitzenden des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Ankündigung der Landesregierung.
Wurster begründet seine Feststellung u.a. damit, dass auf der Basis der genannten Zahlen jedes einzelne Gymnasium der fast 400 Gymnasien nur etwa fünf Lehrerwochenstunden für die Hausaufgabenhilfe mehr erhalten würde; etwa 100 Euro pro Woche gebe es für die Bezahlung zusätzlich einzusetzenden externen Personals. Wie der PhV-Chef Wurster weiter feststellt, würden es sich “Regierungskreise” zu einfach machen, wenn sie behaupten, es gäbe Problemgymnasien und die Schulverwaltung habe die Schulen im Stich gelassen. “Jedes Gymnasium, jede Schulleitung und jedes Kollegium bemühen sich, G 8 so gut wie möglich umzusetzen”, sagt Wurster und kritisiert auch in diesem Zusammenhang, dass die Landesregierung seit Jahren Stellen in der Schulverwaltung abgebaut habe.
Nach Auffassung des Philologenverbands liegt die Ursache für manche Probleme in der Tatsache, dass die G8-Konzeption von Anfang an nicht gründlich genug durchdacht wurde. Hinzu komme, dass durch steigende Übergangsquoten die Heterogenität der teilweise mehr als 30 Schüler großen Gymnasialklassen kontinuierlich zugenommen habe.
Vor diesem Hintergrund fordert der Philologenverband erneut die Absenkung des Klassenteilers und mehr Differenzierungsangebote an den Gymnasien, u. a. durch die Beibehaltung einer Parallelführung von G8 und G9. “Es müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden und genügend finanzielle Mittel — auch seitens der Schulträger im Hinblick auf ein Ganztagesangebot — bereitgestellt werden, um dann die G8- und G9-Angebote ordentlich umzusetzen”, so der PhV-Landesvorsitzender Wurster abschließend.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster