Zumeldung des PhV zur Landespressekonferenz des Realschullehrerverbands (RLV) Baden-Württemberg zum Thema Anmeldezahlen

26. Mai 2025

• Realschule ver­di­ent Stärkung
• Dif­feren­ziertes Schul­sys­tem ist Garant für Bil­dungsqual­ität

Die kon­stant hohen Anmeldezahlen an den Realschulen in Baden-Würt­tem­berg – trotz bil­dungspoli­tisch tur­bu­len­ter Monate – bele­gen ein­drucksvoll das anhal­tende Ver­trauen von Eltern und Schülern in das dif­feren­zierte Schul­sys­tem unseres Lan­des. Mit rund 32.000 Neuan­mel­dun­gen behauptet sich die Realschule erneut als zweit­stärk­ste Schu­lart nach dem Gym­na­si­um – weit vor Gemein­schaftss­chule und Werkre­alschule. Viele Eltern entschei­den sich ganz bewusst für eine Schul­form, die eine starke All­ge­mein­bil­dung mit prax­is­na­her Ori­en­tierung verbindet.

„Diese Zahlen sind nicht nur ein klar­er Beleg für die Bil­dungsqual­ität der Realschule, son­dern auch Aus­druck eines gesellschaftlichen Bedürfniss­es nach Vielfalt in der Bil­dungs­land­schaft. Das dif­feren­zierte Schul­sys­tem muss als Fun­da­ment ein­er chan­cen­gerecht­en und leis­tung­sori­en­tierten Bil­dungspoli­tik erhal­ten bleiben“, erk­lärt Mar­ti­na Scher­er, Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg.

Die Realschule leis­tet einen unverzicht­baren Beitrag zur schulis­chen Bil­dung, indem sie jun­gen Men­schen sowohl the­o­retisch fundiertes Wis­sen als auch prax­is­na­he Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt. Ihre Abschlussprü­fun­gen sind anspruchsvoll, bre­it gefächert und stellen eine fundierte Grund­lage für zahlre­iche Aus­bil­dungs­berufe dar. In Anbe­tra­cht des zunehmenden Fachkräfte­man­gels in Handw­erk, Tech­nik und Dien­stleis­tungssek­tor sind genau diese Absol­ventin­nen und Absol­ven­ten unverzicht­bar für die Zukun­fts­fähigkeit unseres Wirtschafts­stan­dorts.

„Nicht jed­er Bil­dungsweg muss zwangsläu­fig im Abitur mün­den“, so Scher­er weit­er. „Was wir brauchen, ist ein Schul­sys­tem, das indi­vidu­ellen Begabun­gen gerecht wird und unter­schiedliche Tal­ente zur Ent­fal­tung bringt – nicht ein Ein­heitsmod­ell, das Vielfalt niv­el­liert, son­dern Dif­feren­zierung, die die Bil­dungs­gerechtigkeit stärkt.“

Die Realschule ist – eben­so wie das Gym­na­si­um – ein Bil­dungsweg mit hoher Qual­ität, Eigen­ständigkeit und klar­er päd­a­gogis­ch­er Zielset­zung. Ihre Funk­tion im gegliederten Schul­we­sen darf nicht rel­a­tiviert oder durch struk­turelle Vere­in­heitlichung geschwächt wer­den. Vielmehr bedarf es ein­er bewussten poli­tis­chen Entschei­dung, das Anse­hen und die Bedeu­tung des Realschu­la­b­schlusses zu stärken und ihn als gle­ich­w­er­ti­gen Weg zum beru­flichen Erfolg in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu ver­ankern, dazu kann auch eine Grund­schulempfehlung für alle Schu­larten dienen.

Der PhV BW schließt sich daher der Forderung des Realschullehrerver­ban­des nach ein­er klaren Per­spek­tive und ein­er Stärkung des Realschu­la­b­schlusses an. „Das gesellschaftliche Anse­hen des Realschu­la­b­schlusses muss wieder gestärkt wer­den. Dafür braucht es poli­tis­che Rück­endeck­ung und keine Gle­ich­macherei“, so Scher­er abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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