Philologenverband BW gegen Einführung zweifelhafter Großprojekte zulasten bewährter Bildungsangebote!

14. November 2011

14.11.2011 / 1811 — 15–11

“Mut­ter­sprach­lich­er Unter­richt” für Kinder mit Migra­tionsh­in­ter­grund:

Philolo­gen­ver­band BW gegen Ein­führung zweifel­hafter Großpro­jek­te zulas­ten bewährter Bil­dungsange­bote!

Keine flächen­deck­ende Ein­führung von mut­ter­sprach­lichem Unter­richt

Stattdessen Aus­bau frühkindlich­er und indi­vidu­eller Sprach­förderung

Anlässlich der Land­tagsan­hörung vom 11. 11. 2011 warnt der Philolo­gen­ver­band vor der flächen­deck­enden Ein­führung von mut­ter­sprach­lichem Unter­richt für Kinder mit Migra­tionsh­in­ter­grund, wie sie der Koali­tionsver­trag vor­sieht: Bish­er gibt es hier­für kein inhaltlich­es Konzept und auch kein Finanzierungskonzept — die Wirk­samkeit ist wis­senschaftlich umstrit­ten. “Ein äußerst zweifel­haftes, nur zulas­ten bewährter Bil­dungsange­bote umset­zbares Großpro­jekt, das z. B. auch die Finanzierung der frühkindlichen Sprach­förderung gefährden kön­nte”, befürchtet der Vor­sitzende des PhV BW Bernd Saur.

Vielmehr fordert der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) den Aus­bau der frühkindlichen Sprach­förderung in der deutschen Sprache und kri­tisiert die kür­zlich von der Lan­desregierung beschlossene Stre­ichung des Pro­jek­ts “Sin­gen-Bewe­gen-Sprechen” an Kindergärten und Grund­schulen. “Ein solch­es Pro­jekt, in dem vor­bildlich die spielerische Sprach­förderung mit musis­ch­er Bil­dung und Bewe­gungs­förderung ver­bun­den wird, sollte fort­ge­set­zt und sog­ar flächen­deck­end einge­führt wer­den”, so PhV-Chef Bernd Saur.

Darüber­hin­aus gibt es viele Ansatzpunk­te für den Aus­bau der Sprach­förderung. Kosten­lose Kindertagesstät­ten- und Kinder­garten­plätze wür­den nach­weis­lich einen wertvollen Beitrag zur Inte­gra­tion leis­ten. Zurzeit gibt es in BW nur für ca. 20% der Unter-drei-Jähri­gen einen Kita-Platz. Voraus­set­zung für indi­vidu­elle Förderung von Kindern mit Migra­tionsh­in­ter­grund sind außer­dem kleinere Klassen und eine gerin­gere Unter­richtsverpflich­tung der Lehrkräfte. Wer es ernst meint mit Inte­gra­tion und indi­vidu­eller Förderung, muss vor allem hier anset­zen! Die indi­vidu­elle Förderung muss durch mehr Sozialar­beit­er, durch zusät­zliche Schulpsy­cholo­gen und Beratungslehrer an Grund­schulen und weit­er­führen­den Schulen, gestärkt wer­den. Dies alles geht nur, wenn der Etat für Sprach­förderung deut­lich aufge­stockt wird. “Die für das kom­mende Jahr vorge­se­henen 25 Mil­lio­nen Euro bedeuten rein rech­ner­isch pro Jahr für jedes Kind im Alter von bis zu 14 Jahren etwa 1 Euro monatlich für Sprach­förderung — lächer­lich wenig und vol­lkom­men unzure­ichend!”, betont der PhV-Vor­sitzende Bernd Saur.

 

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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