Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) begrüßt die Ankündigung der Kultusministerin, Elternzeit-Vertretungen über die Sommerferien hinweg zu bezahlen

14. September 2018

Stuttgart, 14. Sep­tem­ber 2018
Az. 1811 / 2018–22

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) begrüßt die Ankündi­gung von Kul­tus­min­is­terin Susanne Eisen­mann, Verträge für Elternzeitvertre­tun­gen auch über das Schul­jahre­sende hin­aus laufen zu lassen. „Dieser Schritt ist längst über­fäl­lig.” kom­men­tierte dies der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl. „Baden-Würt­tem­berg ist das Bun­des­land, das bun­desweit die meis­ten Vertre­tungslehrkräfte zu den Som­mer­fe­rien entlässt und zum ersten Schul­t­ag wieder ein­stellt. Diese Behand­lung der Vertre­tungslehrkräfte ist eines reichen Lan­des unwürdig.”
Gle­ichzeit­ig fordert der PhV-Vor­sitzende, kün­ftig alle langfristig befris­tet beschäftigten Lehrkräfte über die Som­mer­fe­rien zu beschäfti­gen, nicht nur Elternzeitvertre­tun­gen. „In der gegen­wär­ti­gen her­vor­ra­gen­den Finan­zlage des Lan­des wäre dies eine mach­bare und sin­nvolle Maß­nahme“, so Ralf Scholl.

Im Hin­blick auf die prekäre Ein­stel­lungssi­t­u­a­tion in den meis­ten Schu­larten fügt er hinzu: „Fer­tige Ref­er­en­dare müssen eben­falls über die Som­mer­fe­rien bezahlt wer­den, son­st nehmen sie keine Stelle in Baden-Würt­tem­berg an, son­dern wan­dern in andere Bun­deslän­der ab!” Mit ein­er Bezahlung über die Som­mer­fe­rien würde endlich auch der geset­zliche Urlaub­sanspruch abge­golten, denn im Ref­er­en­dari­at macht nie­mand Urlaub in den „kleinen” Ferien: Das kann sich kein Ref­er­en­dar und keine Ref­er­en­darin leis­ten, wenn eine um 1/10 bessere Note über die Ein­stel­lung entschei­den kann.

„Unsere Lehrerin­nen und Lehrer leis­ten her­vor­ra­gende Arbeit und haben deshalb gute Arbeits­be­din­gun­gen ver­di­ent“, erk­lärt der PhV-Lan­desvor­sitzende.

Darüber hin­aus erneuert Ralf Scholl die Forderung des Philolo­gen­ver­bands BW nach ein­er stufen­weisen Anhebung der Lehrerver­sorgung auf 110 %: „Die Lehrerver­sorgung ist auf Kante genäht, was einen viel zu hohen Unter­richt­saus­fall ins­beson­dere an den Gym­nasien zur Folge hat. Ein durch mas­sive Aus­fälle prak­tisch auf ein G7 reduziert­er reg­ulär­er Unter­richt­sum­fang (statt des vom Land für die Gym­nasien propagierten G8) schmälert die Bil­dungschan­cen unser­er Kinder und Jugendlichen im Bun­desver­gle­ich. Die erschreck­end schlecht­en Ergeb­nisse der baden-würt­tem­ber­gis­chen Achtk­lässler im bun­desweit­en Ver­gle­ich­stest VERA‑8 im let­zten Jahr lassen alle Alar­m­glock­en schrillen. Die Lan­desregierung muss hier endlich ihre Hausauf­gaben machen und die Unter­richtsver­sorgung verbessern.“

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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