Jungen Philologen zur Entlassung der Lehrkräfte über die Sommerferien
20. Juli 2022
* Junge Philologen fordern Bezahlung der Krankenvertretungskräfte über die Sommerferien
* Einstellungszusage der Referendar*innen in den Sommerferien
* Einrichtung eines Einstellungskorridors über den kurzen Bedarf hinaus
Welches Unternehmen kündigt massenhaft Beschäftigte, wenn es akuten Personalmangel hat? Das leistet sich nur das Land Baden-Württemberg und wundert sich, warum immer weniger für „THE LÄND“ arbeiten wollen.
Uns wundert das nicht.
Die Fakten:
* Das Land Baden-Württemberg entlässt über die Sommerferien über 4000 Lehrkräfte – mehr als alle anderen Bundesländer.
* Gleichzeitig ist die Personalnot im Land so groß, dass MP Kretschmann die Lehrkräfte in Teilzeit und Referendar*innen bittet, ihre Unterrichtsverpflichtung zu erhöhen, weil sonst der Unterricht für die 1,5 Millionen Schüler*innen im Land nicht sichergestellt ist.
* Alle befristet beschäftigten Lehrkräfte über die Sommerferien zu bezahlen, würde das Land Schätzungen zufolge 15 Millionen Euro kosten. – Zum Vergleich: Die Imagekampagne „THE LÄND“ hat sich Baden-Württemberg 21 Millionen Euro kosten lassen.
Laura Schönfelder, die JuPhi-Vorsitzende in Baden-Württemberg, ärgert sich über dieses alljährliche, beschämende Ritual. „Immer wieder wird versprochen, KV-Kräfte und Referendar*innen über die Ferien zu beschäftigen, und immer wieder werden dann doch Tausende junge Menschen in die Arbeitslosigkeit und in Hartz IV entlassen! Das ist eine Schande für den Bildungsstandort Baden-Württemberg.“
Wenn die Landesregierung ein attraktiver Arbeitgeber für die klügsten Köpfe sein möchte, muss diese Praxis enden.
Die JuPhis fordern deswegen:
* Bezahlung aller KV-Kräfte über die Sommerferien!
* Bezahlung der Referendar*innen mit Einstellungszusage in den Sommerferien!
* Einrichtung eines Einstellungskorridors auch über den kurzfristigen Bedarf hinaus, um die besten Referendar*innen eines Jahrgangs im Land zu halten!
* * *
An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.