Lehrerverbände BLV, PhV und RLV zum geplanten Start des Präsenzunterrichts für Prüfungsklassen ab 22. Februar

16. Februar 2021

* Geplante Schulöff­nun­gen erfordern angesichts der Virus­mu­ta­tio­nen zusät­zliche Sicher­heitsvorkehrun­gen
* Bere­it­stel­lung nor­mgerechter Schutz­masken und mobil­er Luftreini­gungs­geräte notwendig
* Ver­bände fordern, zusät­zliche Schnell­tests direkt an den Schulen zu ermöglichen
* Ori­en­tierung an den aktu­al­isierten Empfehlun­gen des RKI erforder­lich

Stuttgart, den 16. Feb­ru­ar 2021

Das Kul­tus­min­is­teri­um plant nach den Ferien Präsen­zun­ter­richt für die Prü­fungsklassen. „Dies ist nachvol­lziehbar, allerd­ings muss der Gesund­heitss­chutz von Lehrkräften und Schüler­schaft eine eben­so hohe Pri­or­ität haben, wie die momen­tan immer lauter geforderte Öff­nung der Schulen“, so der BLV-Vor­sitzende Thomas Speck. Um langfristig einen sicheren Schul­be­trieb in Pan­demiezeit­en zu gewährleis­ten, bedarf es eines ein­deutig Indika­tor-gestützten Stufen­plans. Auch länger­fristig erhiel­ten die Schulen damit eine klare Pla­nungs­grund­lage.

Die Rück­kehr zum Präsen­zun­ter­richt muss sorgfältig vor­bere­it­et wer­den. „Ich erwarte, dass die Schulen jet­zt zügig über die konkreten Bedin­gun­gen zur teil­weisen Schulöff­nung informiert wer­den“, fordert der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl.

Die aktuell veröf­fentlichte Studie der TU Berlin zur Covid-19 Ansteck­ung über Aerosol­par­tikel (s. https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12578) macht deut­lich, wie wichtig aus­re­ichende Sicher­heitsvorkehrun­gen im Schul­bere­ich sind. Bei der ver­gle­ichen­den Bew­er­tung von Innen­räu­men ist die Ansteck­ungs­ge­fahr an weit­er­führen­den Schulen am höch­sten.

Zum Start braucht es min­destens nor­mgerechte, getestete FFP2-Masken. Schulöff­nun­gen mit fehler­haften Schutz­masken an den beru­flichen Schulen? Das passt für alle Ver­bände nicht zusam­men!

„Wir begrüßen aus­drück­lich die Zusage des Kul­tus­min­is­teri­ums, sichere Schnell­tests für Lehrkräfte zu ermöglichen. Das ist ein sin­nvoller Baustein im Schutzkonzept. Wir hal­ten es aber für unbe­d­ingt erforder­lich, solche frei­willi­gen Tests unmit­tel­bar vor Ort an den Schulen für Schüler und Lehrer bere­itzustellen, um eine mögliche Coro­na-Aus­bre­itung an Schulen frühzeit­ig einzu­gren­zen“, so die RLV-Vor­sitzende Karin Broszat.

Eben­so wichtig ist die Bere­it­stel­lung von mobilen Luftreini­gungs­geräten in möglichst vie­len Unter­richt­sräu­men. Diese müssen par­al­lel und ergänzend zum Lüf­tungskonzept einge­set­zt wer­den, um das Infek­tion­srisiko deut­lich zu senken. Das unwürdi­ge Schwarze-Peter-Spiel zwis­chen Lan­desregierung („Wir haben ein Son­der­pro­gramm im Umfang von 40 Mil­lio­nen bere­it­gestellt.“) und vie­len Kom­munen („Wir haben die Son­der­pro­gramm-Mit­tel vor­rangig zur Anschaf­fung von dig­i­tal­en Endgeräten genutzt.“) muss in der Frage der Raum­luftreiniger endlich been­det wer­den.

Das Land muss zusät­zliche Geld­mit­tel bere­it­stellen. Alles andere wäre grob fahrläs­sig: Die britis­che Coro­na-Muta­tion bre­it­et sich aktuell stark aus, etwa im Hohen­lo­hekreis. Dort verur­sacht sie momen­tan die Mehrheit aller Infek­tio­nen und hat die lokale 7‑Tage-Inzi­denz seit dem 28. Jan­u­ar (beispiel­sweise durch Super­spread­er-Events in zwei Kindergärten und ein­er Grund­schule) von 28,4 auf aktuell 118,9 erhöht.

Auch die Qual­ität des Unter­richts in Distanz‑, Hybrid oder Präsen­z­form spielt eine große Rolle. „Die Schülerzahlen für den Wech­selun­ter­richt zu hal­bieren, bedeutet eine erhe­bliche Mehrbe­las­tung für die Lehrkräfte, die eben­falls mitbe­dacht wer­den muss“, so die Vor­sitzen­den von RLV, PhV und BLV abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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