
PhV BW zur Werbekampagne des Kultusministeriums für den Lehrerberuf
9. August 2023
- PhV begrüßt die angekündigte Korrektur des Lehrer-Werbeplakats am Stuttgarter Flughafen
- Warum hat es eine volle Woche gedauert, bis das Kultusministerium zur Korrektur bereit war?
Genau eine Woche nach Beginn der öffentlichen Debatte um die missglückte Wortwahl auf dem Werbeplakat für Quereinsteiger am Stuttgarter Flughafen und nachdem sämtliche Medien mittlerweile über diese massive Fehlleistung berichtet haben, zog Kultusministerin Schopper gestern die Notbremse: Sie kündigte an, dass das Plakat „schnellstmöglich“ abgeändert wird. Durch das Hinzufügen von zwei Worten — „Gelandet, und gar keinen Bock auf deine jetzige Arbeit? Hurra! Mach’ was dir Spaß macht und werde Lehrer*in!“ — wird die Aussage auf den Punkt gebracht und der Stein des Anstoßes beseitigt.
Der PhV BW begrüßt, dass das Kultusministerium jetzt tätig wird, wenn auch mit einer vollen Woche Zeitverzug.
Die ursprüngliche Aussage „Gelandet, und gar keinen Bock auf Arbeit? Hurra! Mach’ was dir Spaß macht und werde Lehrer*in!“ hat die Arbeitsleistung und das Engagement der Lehrkräfte in Baden-Württemberg — vielleicht unbeabsichtigt — massiv herabgewürdigt. Gerade die engagiertesten Lehrkräfte fühlten sich dadurch persönlich getroffen und beleidigt.
Drei Fragen bleiben offen, erklärt der PhV-Landesvorsitzende, Ralf Scholl:
- Wie konnte dieses Plakat überhaupt aufgehängt werden? Gab es keine interne Kontrolle?
- Wieso dauerte es eine Woche, bis auf den sinnentstellenden Fehler reagiert wurde?
- Wann erfolgt eine Entschuldigung bei den Lehrkräften, die von der Aussage auf diesem Plakat verletzt wurden?
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.