PhV BW zur Ablehnung des G9-Volksantrags durch den baden-württembergischen Landtag

17. April 2024

* Philolo­gen­ver­band zeigt sich ent­täuscht über Ablehnung des G9-Volk­santrags im Land­tag
* PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Mas­sive Mis­sach­tung des Bürg­er­wil­lens durch Grün-Schwarz“
* Lan­desregierung muss sofort ein tragfähiges und päd­a­gogisch fundiertes Konzept für ein inno­v­a­tives neun­jähriges Gym­na­si­um vor­legen

Mit mas­siv­er Kri­tik hat der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) auf die Ablehnung des G9-Volk­santrags am 17. April 2024 im Land­tag reagiert: „Es ist abso­lut ent­täuschend und eine mas­sive Mis­sach­tung des Bürg­er­wil­lens, dass die Regierungs­frak­tio­nen von Grü­nen und CDU den Geset­zen­twurf, für den über 106.500 Bürg­erin­nen und Bürg­er unter­schrieben haben, ein­fach abge­bügelt haben – und das, ohne einen aus­gear­beit­eten Alter­na­tivvorschlag auf den Tisch zu leg­en“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl. „Damit treibt die Lan­desregierung die G9-Befür­worter in ein Volks­begehren.“

Der PhV BW habe am 13.03.2024 öffentlich ein fundiertes Konzept für ein InNO­VA­tion­s­gym­na­si­um G9 (s. https://www.phv-bw.de/phv-bw-zum-thema-g9/) vorgelegt, auf das das Kul­tus­min­is­teri­um jed­erzeit zurück­greifen könne. Das PhV-Konzept sieht als Rah­menbe­din­gun­gen vor:

* „Zwei von Drei-Regelung“ zur erhöht­en Verbindlichkeit beim Über­gang auf die weit­er­führen­den Schulen (Forderung des Bürg­er­fo­rums G8/G9)
* G8-Klassen für leis­tungsstarke und leis­tungs­bere­ite Schü­lerin­nen und Schüler par­al­lel zum kün­fti­gen InNO­VA­tions-G9

Diese Rah­menbe­din­gun­gen gewährleis­ten eine äußere Dif­feren­zierung und ermöglichen so den Verzicht auf teure Dif­feren­zierungspool­stun­den. Dadurch kommt jede ver­füg­bare Lehrerstunde allen Schü­lerin­nen und Schülern zugute. Das ergibt Sinn angesichts der Lehrkräfte- und Kosten­si­t­u­a­tion und posi­tion­iert Gym­nasien und Gemein­schaftss­chulen deut­lich unter­schiedlich in der Schul­land­schaft.

Der PhV BW spricht sich für die möglichst zeit­na­he Ein­führung eines qual­i­ta­tiv hochw­er­ti­gen G9 aus. „Eine Sparver­sion, die zulas­ten der Schü­lerin­nen und Schüler gin­ge, darf hier keine Option sein“, betont Ralf Scholl. Zudem plädiert der Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte für eine sofor­tige Umstel­lung auf G9 mit gestreck­ten G8-Bil­dungsplä­nen im Sinne eines Coro­na-Aufhol­jahres. „Dies wäre für die betrof­fe­nen Kinder und Jugendlichen enorm sin­nvoll und wertvoll“, appel­liert der PhV-Lan­desvor­sitzende.

Der Philolo­gen­ver­band tritt ein für Bil­dungs­gerechtigkeit und die Stärkung aller Schu­larten, damit die Bil­dung in Baden-Würt­tem­berg auf allen Ebe­nen verbessert wird. Jede Schu­lart eröffnet Chan­cen und muss auskömm­lich finanziert sein. „Unsere Kinder und die Zukun­ftsper­spek­tive unseres Lan­des müssen uns dieses notwendi­ge Geld wert sein“, erk­lärt Scholl. „Der PhV leis­tet mit seinen Vorschlä­gen für ein leis­tungs­fähiges, effizientes und kostengün­stiges InNO­VA­tion­s­gym­na­si­um G9 seinen Beitrag dazu.“

Anla­gen zum Down­load:
Bedarfs­berech­nun­gen und detail­lierte Aus­führun­gen zu Inno­va­tions-G9 und G8 für leis­tungsstarke Kinder

- Stun­dentafeln für Inno­va­tions-G9 und G8 für leis­tungsstarke Kinder; G8 (aktuell) und G9 (alt) bis Abitur 2012
- InNO­VA­tion­s­gym­na­si­um G9 — Posi­tion­spa­pi­er des PhV BW

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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