PhV-Vorsitzender Ralf Scholl: „Schulschließungen sind die richtige Maßnahme in der gegenwärtigen Situation“

13. März 2020

 

Stuttgart, 13. März 2020
Az. 1911 / 2020-10

PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Schulschließun­gen sind die richtige Maß­nahme in der gegen­wär­ti­gen Sit­u­a­tion“

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) begrüßt den heuti­gen Beschluss der Lan­desregierung, alle Schulen im Land ab dem kom­menden Dien­stag bis zum Ende der Oster­fe­rien zu schließen. „Das Kabi­nett hat damit unter den gegebe­nen Umstän­den eine richtige und vernün­ftige Entschei­dung im Sinne der Gesund­heit der Men­schen im Land getrof­fen“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl.

Der Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte hat­te am 10. März 2020 in ein­er Mail an das Kul­tus­min­is­teri­um und am 11. März 2020 in ein­er Pressemit­teilung die sofor­tige präven­tive Schließung aller Schulen bis zu den Oster­fe­rien gefordert. „Wir sind froh, dass die Lan­desregierung so schnell auf unsere Posi­tion eingeschwenkt ist“, erk­lärt Ralf Scholl. Die Schulschließun­gen kön­nen aus sein­er Sicht einen wichti­gen und notwendi­gen Beitrag dazu leis­ten, Infek­tions­ket­ten zu unter­brechen. „Ger­ade weil die Krankheitsver­läufe bei Kindern häu­fig so mild sind, dass sie z.T. gar nicht mit Covid-19 in Verbindung gebracht wer­den, haben Kinder das Poten­zial, kom­plett unbe­merkt als Virenüberträger zu fungieren. Um die Über­tra­gungs­ket­ten zu unter­brechen, ist die häus­liche Iso­la­tion aller Bürg­er so wichtig.“

Das Kul­tus­min­is­teri­um sei jet­zt aufge­fordert, zeit­nah Antworten auf die zahlre­ichen Fra­gen von Schülern, Eltern und Lehrern zu liefern, wie es an den Schulen in den kom­menden Wochen weit­erge­hen soll. „Ins­beson­dere im Hin­blick auf die Abschlussprü­fun­gen, z.B. das plan­mäßig am 22. April 2020 begin­nende Abitur, beste­ht natür­lich eine sehr große Unsicher­heit bei den Betrof­fe­nen. Ich begrüße die Zusicherung von Kul­tus­min­is­terin Dr. Susanne Eisen­mann sehr, dass die Abschlussprü­fun­gen in diesem Jahr tat­säch­lich stat­tfind­en sollen, die Abschlüsse voll anerkan­nt wer­den und den Schü­lerin­nen und Schülern keine Nachteile entste­hen dür­fen“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende.

„An mein­er eige­nen Schule sehe ich, welche Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, noch heute allen Schülern und Lehrkräften einen Moo­dle-Zugang zur Ver­fü­gung zu stellen und ihnen eine entsprechende Ein­weisung zu geben, damit ein elek­tro­n­isch unter­stütztes Ler­nen zu Hause während der Zeit der Schulschließun­gen ermöglicht wird“, erk­lärt Ralf Scholl.

„Alle jet­zt kom­menden Maß­nah­men wer­den Ein­schnitte für jeden einzel­nen Bürg­er bedeuten. Vor uns liegen keine leicht­en Tage. Wir müssen dieses Prob­lem aber schnell­st­möglich und sol­i­darisch ange­hen, damit wir von der Aus­bre­itung des Virus nicht über­rollt wer­den.“

Der PhV habe in den let­zten Tagen durch­weg pos­i­tive Mails und Anrufe aus dem Schul­bere­ich und viele zus­tim­mende Rück­mel­dun­gen von Eltern bekom­men. „Das zeigt unser­er Mei­n­ung nach, dass die aller­meis­ten Men­schen sich der Prob­lematik des expo­nen­tiellen Wach­s­tums der Infek­tio­nen sehr bewusst sind und die harte Entschei­dung ein­er flächen­deck­enden Schulschließung begrüßen“, ist der PhV-Lan­desvor­sitzende überzeugt.

Die weni­gen kri­tis­chen Rück­mel­dun­gen von Eltern the­ma­tisierten stets die nicht vorhan­dene Betreu­ungsmöglichkeit der Kinder, wenn bei­de Eltern bzw. das allein­erziehende Eltern­teil beruf­stätig ist und Home-Office berufs­be­d­ingt nicht in Frage kommt. Hier müssen nach Ansicht von Ralf Scholl Lösun­gen gefun­den wer­den. Eine Idee kön­nten vielle­icht kleine, dezen­trale Lösun­gen im engen Bekan­ntenkreis oder im Rah­men ein­er eng gefassten Nach­barschaft­shil­fe sein – ganz im Sinne ein­er möglichst weit­ge­hen­den Iso­la­tion aller Beteiligten vom Rest der Welt. Dies wäre auf jeden Fall bess­er als große, zen­trale Betreu­ung­sein­rich­tun­gen, in denen viele Kinder zusam­men­träfen. „Wenn wir alle sol­i­darisch zusam­men­ste­hen, die Ruhe bewahren und kon­se­quent han­deln, wer­den wir diese außergewöhn­liche Sit­u­a­tion meis­tern“, so Ralf Scholl abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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