Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) fordert weiterhin bedarfsgerechte Ausweitung des G9-Schulversuchs

23. März 2012

23.03.2012 / 1811 — 07–12

Auswahl der 22 Mod­ellschulen für G9-Schul­ver­such:

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) fordert weit­er­hin:

* bedarf­s­gerechte Ausweitung des G9-Schul­ver­suchs

* keine G9-Dehnungsmod­elle, die nur die Unter­stufe ent­las­ten

Bei der Vorstel­lung der 22 Mod­ellschulen bescheinigt Kul­tus­min­is­terin Gabriele Warmin­s­ki-Lei­theußer allen aus­gewählten Schulen die Vor­lage eines sehr guten päd­a­gogis­chen Konzepts. Darüber hin­aus begrün­det die Min­is­terin die Auswahl ger­ade dieser 22 Schulen mit den weit­eren vorgegebe­nen Kri­te­rien ein­er aus­ge­wo­ge­nen regionalen Verteilung, der Erschließung eines großen Einzugs­ge­bi­ets und guter Erre­ich­barkeit mit öffentlichen Verkehrsmit­teln.

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) kri­tisiert mas­siv, dass dieser Ein­stieg mit nur 22 Ver­suchss­chulen in eine G8/G9-Par­al­lelführung wed­er dem Wahlver­sprechen bei­der Regierungsparteien oder dem Koali­tionsver­trag entspricht noch dem Eltern­wun­sch gerecht wer­den kann. “Wenn das Kul­tus­min­is­teri­um nun von ein­er aus­ge­wo­ge­nen regionalen Verteilung spricht, muss dies angesichts der umfan­gre­ichen weißen Flächen auf der Land­karte mehr als zweifel­haft wirken.” betont der PhV-Vor­sitzende Bernd Saur. Allerd­ings begrüße der Ver­band, dass für Min­is­terin Warmin­s­ki-Lei­theußer bezüglich der Ober­gren­ze von 44 Ver­suchss­chulen “eine neue Bew­er­tung nicht völ­lig aus­geschlossen” sei, wenn es einen “drama­tis­chen Bedarf” geben sollte.

Diesen Bedarf sieht der Philolo­gen­ver­band schon jet­zt, da rund 80 Prozent der gym­nasialen Eltern eine Wahlmöglichkeit wün­schen und ins­ge­samt 51 Gym­nasien von lan­desweit 387 inner­halb ein­er extrem kurzen Antrags­frist von nur sieben Wochen nicht nur ihre G9-Konzepte erstellt haben, son­dern ihre Anträge auch den zuständi­gen Gremien zur Beschlussfas­sung vorgelegt haben.

Der PhV-Vor­sitzende Bernd Saur wider­spricht daher ein­er Äußerung der bil­dungspoli­tis­chen Sprecherin der Grü­nen, San­dra Boser, die nur von ein­er “über­schaubaren” Zahl von Anträ­gen für G9 spricht. Vor dem Hin­ter­grund der genan­nten Bewer­bungsmodal­itäten ist dies eine irreführende Darstel­lung, die die grund­sät­zlich gym­nasialfeindliche Posi­tion der Grü­nen ver­schleiern soll. Auch weist der PhV-Chef die Inter­pre­ta­tion der CDU zurück, die großen weißen Fleck­en auf der Land­karte wür­den bele­gen, dass der Bedarf an diesem Schul­ver­such maß­los über­schätzt wurde. “Die Anmeldezahlen für die nun ange­bote­nen G9-Züge, die Ende März vor­liegen wer­den, und die weit­eren Anträge auf Ein­rich­tung von G9-Mod­ellschulen zum 1. 12. 2012 wer­den den wirk­lichen Bedarf zeigen.” so Bernd Saur.

Pos­i­tiv sieht der PhV BW, dass nun auch Gym­nasien mit weniger als vier Zügen zuge­lassen wur­den. Hier zeigt sich, dass einzelne der Auswahlkri­te­rien sich nun als willkür­lich erweisen, weil sach­fremde Gründe ein­be­zo­gen wur­den. Über­rascht und besorgt zeigt sich allerd­ings der PhV-Vor­sitzende angesichts der Zulas­sung von G9-Mod­ellen, die sich bei der Dehnung auf die Unter­stufe beschränken — ent­ge­gen den vom Kul­tus­min­is­teri­um im Jan­u­ar fest­gelegten Kri­te­rien. “Wir waren davon aus­ge­gan­gen, dass man im Kul­tus­min­is­teri­um ver­standen hat­te, dass nicht eine Ent­las­tung der Unter­stufe allein, son­dern eine Ent­las­tung vor allem der Mit­tel­stufe sachgerecht ist. Der Philolo­gen­ver­band wird sehr genau darauf acht­en, dass das gym­nasiale Niveau in den G9-Zügen der Mod­ellschulen gehal­ten wird.” betont Bernd Saur abschließend.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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