Auch in Deutschland muss die Lehrerarbeit stärker anerkannt werden

16. Juni 2009

16.06.2009 / 1811 — 15–09

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) fragt:

Warum hat Deutsch­land an der OECD-Lehrerstudie TALIS nicht teilgenom­men?

  • Philolo­gen­ver­band sieht Verbesserungs­be­darf hin­sichtlich Arbeit­splatzausstat­tung und schulis­ch­er Rah­menbe­din­gun­gen
  • Auch in Deutsch­land muss die Lehrerar­beit stärk­er anerkan­nt wer­den

“Es hat uns einiger­maßen über­rascht, dass ein Land wie Deutsch­land, das anson­sten inter­na­tionale Ver­gle­iche nicht scheut und das wie kein anderes Land ein weit gefächertes Arrange­ment an Bil­dungsange­boten und Struk­turen vorzuweisen hat, sich nicht an der OECD-Lehrerstudie TALIS ‘Cre­at­ing Effec­tive Teach­ing and Learn­ing Envi­ron­ments’ beteiligt hat”, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des (PhV BW) Bernd Saur, zu den ger­ade bekan­nt gewor­de­nen ersten Ergeb­nis­sen der Studie. Deutsch­land hätte gut daran getan, mit sein­er Teil­nahme an dieser Studie die Arbeits­be­din­gun­gen, unter denen Lehrer tagtäglich an den Schulen arbeit­en, genauer unter die Lupe nehmen zu lassen. Die Unter­suchung umfasste u.a. Fra­gen des Klassen­kli­mas, Möglichkeit­en der pro­fes­sionellen Weit­er­bil­dung der Lehrkräfte, ange­wandte Lehrmeth­o­d­en sowie die gesellschaftliche Anerken­nung der Lehrtätigkeit.

“Wie hät­ten die Ergeb­nisse bei uns aus­ge­se­hen, wenn Deutsch­land an der Studie teilgenom­men hätte?”, fragt Saur. Es zeigte sich beispiel­sweise, dass jed­er vierte Lehrer min­destens 30 Prozent der Lernzeit auf­grund von Störver­hal­ten der Schüler oder auf­grund von Ver­wal­tungsauf­gaben ver­liert. Es wäre inter­es­sant gewe­sen zu erfahren, wie in Deutsch­land dies­bezügliche Zahlen aus­ge­fall­en wären. Nicht über­raschend ist die Erken­nt­nis, dass gute Fort­bil­dungsange­bote Beruf­szufrieden­heit und Lehrerleis­tung verbessern.

Bernd Saur: “Es wird Zeit, die Arbeits­be­din­gun­gen an den Schulen so zu gestal­ten, dass sich Deutsch­land dem inter­na­tionalen Ver­gle­ich erfol­gre­ich stellen kann.” Durch die Nicht­teil­nahme an der Studie entste­he nun der Ein­druck, dass Deutsch­land noch einen erhe­blichen Nach­holbe­darf habe, um mit inter­na­tionalen Stan­dards mithal­ten zu kön­nen. Nicht nur Sanierun­gen von Gebäu­den seien wichtig, son­dern auch Investi­tio­nen in das schulis­che Arbeit­sum­feld, in Fort­bil­dung und vor allem in Per­son­al. Ein zen­trales Ergeb­nis der Studie ist, dass Wertschätzung einen starken, pos­i­tiv­en Ein­fluss auf Lehrer und deren Arbeit hat. “Auch in diesem Bere­ich dürfte es in Deutsch­land einen beachtlichen Nach­holbe­darf geben”, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Saur.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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