Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) fordert faire Behandlung der Gymnasien!
10. Dezember 2014
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) fordert faire Behandlung der Gymnasien!
Keine Kürzung der Finanzmittel für den gymnasialen Bereich, sondern Bereitstellung ausreichender Mittel in Doppel- und Nachtragshaushalt für folgende Maßnahmen:
* Rücknahme der dreijährigen achtprozentigen Absenkung der Eingangsbesoldung
* Absenkung der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung um zwei Stunden
* Rücknahme der Verschlechterung der Altersermäßigung
* entlastende Maßnahmen wegen der Erhöhung der Lebensarbeitszeit
* Rücknahme der Kürzung von Ressourcen für die individuelle Förderung, d. h.
* Rücknahme der Kürzung von Anrechnungsstunden und Entlastungskontingent und
* Rücknahme der Streichung der Organisationsstunden für die Hausaufgabenbetreuung
* Absenkung des Klassenteilers an Gymnasien auf 28 wie an Gemeinschaftsschulen
* zusätzliche Lehrerstunden für die Förderung in den nach Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung heterogener gewordenen Klassen 5 und 6
* faire Vergütung von Mehrarbeitsunterricht
* weiterer Abbau der Überstundenbugwelle
Während der Doppelhaushalt der Landesregierung für Baden-Württemberg nächste Woche im Landtag verabschiedet werden soll, kündigen Pressemeldungen und Äußerungen von Politikern der grün-roten Regierungsfraktionen bereits einen Bildungs-Nachtrag an. Dass Schul- und Hochschulpolitik für die SPD von zentraler Bedeutung sind, soll laut ihrem Fraktionsvorsitzenden Claus Schmiedel (Südwestpresse 1. Dezember 2014) ein solcher Bildungs-Nachtrag zum Ausdruck bringen. Auch aus den Reihen der Grünen wird angekündigt, gegebenenfalls nachjustieren zu wollen, um die bestmögliche Bildung zu gewährleisten.
Sind solche Ankündigungen möglicherweise nur ein strategisches Manöver von Grün-Rot ein gutes Jahr vor der Landtagswahl? Der Philologenverband BW jedenfalls hält eine Abkehr der grün-roten Landesregierung vom übertriebenen Sparkurs im Schulbereich für überfällig und erwartet eine deutliche “Nachjustierung” auch im gymnasialen Bereich, der von den Sparmaßnahmen der letzten Jahre besonders betroffen ist. Die laut Presseberichten im Entwurf des Doppelhaushalts 2015/16 vorhandenen Reserven von über 500 Millionen Euro sollten im Bildungsbereich und gezielt auch für Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes Entlastungen bringen.
Wenn sich das Kultusministerium bei seinen Mittelkürzungen auf voraussichtlich sinkende Schülerzahlen im gymnasialen Bereich verlässt, so wurde diese Voraussage schon zum jetzigen Schuljahr durch eine hohe Zahl an Neuanmeldungen an den Gymnasien des Landes widerlegt. Kürzungen um dreißig bis vierzig Millionen Euro bei den Personalausgaben bedeuten entsprechend weniger Lehrerstellen, die nach Auffassung des PhV BW vom Kultusministerium so nicht verantwortet werden können.
Gleichzeitig sollen laut Entwurf des Doppelhaushalts die Mittel für die Vergütung von Mehrarbeitsunterricht an Gymnasien um über achtzig Prozent gekürzt werden. Wie kann es sein, dass an den Gemeinschaftsschulen des Landes mit ihren zwischen zwanzig- und dreißigtausend Schülern mehr Mittel für Vergütung von Mehrarbeitsunterricht zur Verfügung stehen sollen als an den öffentlichen Gymnasien mit etwa 280.000 Schülern?
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt über 8.400 im Verband organisierte Lehrerinnen und Lehrer an den 446 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.
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Pressemitteilung als PDF-Dokument
Bild des PhV BW-Vorsitzenden Bernd Saur