Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) begrüßt Rau-Initiative gegen Lehrer-Mobbing
15. Oktober 2007
15.10.2007 / 1811 — 37–07
Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg zur Pressemitteilung des Kultusministeriums Baden-Württemberg, Nr. 108/2007, 15. Oktober 2007
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) begrüßt Rau-Initiative gegen Lehrer-Mobbing
“Kein Schulzeugnis darf gegen den Willen eines Betroffenen ins Internet gestellt werden, kein Arbeitnehmer wird in einem Internetportal seine Firma schlechtreden oder geschäftsschädigend benoten, doch Lehrer werden an den Pranger gestellt, gemobbt und öffentlich diskreditiert, bestärkt durch zum Teil fragwürdige Gerichtsentscheidungen”, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster. Wir begrüßen es deshalb, dass Kultusminister Rau sein im Rahmen der Fernsehsendung ‘Ländersache’ am 28. Juni dieses Jahres gegenüber Verbandsvertretern gegebenes Versprechen, gegen Lehrer-Mobbing im Internet vorzugehen, nun einlösen will. Der Philologenverband war mit einer entsprechenden Forderung an Kultusminister Rau herangetreten.
Der Philologenverband hofft, dass die mit diesem Thema sich befassende nun gegründete Arbeitsgemeinschaft im nächsten Jahr Vorschläge und Hilfen erarbeiten wird, wie man gegen anonyme Lehrer-Verunglimpfungen und Beleidigungen vorgehen kann.
“Wie würde die Schülerschaft reagieren, wenn man ihre Noten anonym vergeben und dann samt ‘Kopfnoten’ über das Internet der Öffentlichkeit zugänglich machen würde”, fragt Wurster mit dem Hinweis “wenn Persönlichkeitsrechte und Datenschutz durch diffamierende Äußerungen verletzt werden, kann das nicht unter dem Aspekt ‘freies Recht auf Meinungsäußerung’ geduldet werden, denn: auch im Internet geäußerte Beleidigungen sind strafrelevant.”
Nach Auffassung des Philologenverbandes Baden-Württemberg wird durch derlei Internet-Aktivitäten der Erziehungsauftrag der Schule gefährdet und der Schulfrieden erheblich gestört. “Wir setzen auf eine faire Partnerschaft aller am Schulleben Beteiligten und sind sicher, dass sich auftretende Konflikte und Meinungsverschiedenheiten an den Schulen durch eine fair und offen geführte Gesprächskultur zwischen Schülern, Lehrern und Eltern und mit gegenseitigem Respekt vernünftig lösen lassen”, so Wurster abschließend.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster