Die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer zeugt nicht von Weitsicht und wäre ein großer Fehler!

22. November 2007

22.11.2007 / 1811 – 41-07

Württemberg (PhV BW) zum SPD-Vorschlag:

“Die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer zeugt nicht von Weitsicht und wäre ein großer Fehler!”

“Mit der SPD-Forderung, dass sich auch für Staatsdiener – ob beamtet oder angestellt – Leistung lohnen muss, stimmen wir grundsätzlich überein. Leistung muss durch Beförderungen und finanzielle Anreize belohnt werden. Die Abschaffung des Berufsbeamtentums für Lehrer lehnen wir aber ganz entschieden ab; das wäre ein großer Fehler”, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster zu den SPD-Vorschlägen für ein neues Dienstrecht.

Wurster: “Die jüngsten Streiks der Bahn, aber auch die Lehrerstreiks in Frankreich sind ein warnendes Beispiel, welche Konsequenzen die Abschaffung des Beamtenstatus für Staat und Gesellschaft in einigen Bereichen haben kann.”

Der Wegfall des Beamtenstatus für Lehrerinnen und Lehrer hätte nach Auffassung des PhV BW nicht zu unterschätzende Konsequenzen für das Bildungssystem: Eine bislang weitgehend durch Streikverbot garantierte Unterrichtskontinuität könnte nicht mehr gewährleistet werden. Die Folge wären schlechtere Bildungschancen für jene Schüler, die sich den Weg in eine Schule mit besserer Lehrerausstattung nicht leisten können.

Folgende Punkte sprechen u.a. für die Beibehaltung des Beamtenstatus:

1. Der Beamtenstatus bietet die beste Gewähr dafür, dass Schule nicht in Tarifauseinandersetzungen hineingezogen wird, dass also bei uns nicht wie in Frankreich wochenlang Unterricht wegen Streikmaßnahmen ausfällt. Schule muss verlässlich sein.

2. Abschlusszeugnisse, etwa die Verleihung von Abiturzeugnissen, bestimmen in tief greifender Weise die Zukunft junger Menschen mit. Es ist deshalb gut und wichtig, dass solche bedeutsamen Entscheidungen durch beamtete Lehrer in staatlicher Verantwortung erfolgen.

3. Der Beamtenstatus sichert nicht zuletzt den pädagogischen Freiraum des Lehrers gegenüber unzulässigen Einflussnahmen von Seiten des Dienstherrn oder Arbeitgebers und von Seiten der Eltern und Schüler.

“Ein beruflicher Wechsel von der Schule zur Wirtschaft und die Mitnahme bereits erworbener Pensionsansprüche sollte jedoch möglich sein”, so Verbandschef Wurster abschließend.

www.phv-bw.de

Downloads:
Pressemitteilung als Word-Dokument
Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster

 

 

 

 

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