Mehrgliedrige Schulsysteme sind Gesamt- und Einheitsschulmodellen deutlich überlegen

18. November 2008

18.11.2008 / 1811 — 45–08

Ergeb­nisse der Pisa-E-Studie bestäti­gen die Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW):

Mehrgliedrige Schul­sys­teme sind Gesamt- und Ein­heitss­chulmod­ellen deut­lich über­legen

  • Philolo­gen­ver­band: Gegliedertes Schul­sys­tem hat sich bewährt und fördert alle Kinder am besten
  • Philolo­gen­ver­band emp­fiehlt: Das baden-würt­tem­ber­gis­che Erfol­gsmod­ell weit­er­en­twick­eln und den Schw­er­punkt auf die Verbesserung der schulis­chen Rah­menbe­din­gun­gen und die Qual­itätssicherung leg­en

“Der Kri­tik am gegliederten Schul­sys­tem ist nach der Bekan­nt­gabe der Ergeb­nisse des Pisa-E-Län­derver­gle­ichs nun endgültig der Boden ent­zo­gen: Die Län­der, die bei der Studie am besten abgeschnit­ten haben, besitzen ein mehrgliedriges Schul­sys­tem”, so Bernd Saur, Lan­desvor­sitzen­der des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW). “Das gegliederte Schul­sys­tem erweist sich als deut­lich über­legen!” Sach­sen, Bay­ern, Baden-Würt­tem­berg und Thürin­gen sind bei den getesteten Kom­pe­ten­zen die vier Pisa-Spitzen­län­der in Deutsch­land. “Alle vier haben ein mehrgliedriges Schul­sys­tem, das schwache und starke Schüler dif­feren­ziert und begabungs­gerecht am besten fördert”, so Saur mit dem Hin­weis, dass in Sach­sen eben­falls wie in Baden-Würt­tem­berg die Grund­schulzeit vier Jahre beträgt.

“Warum soll bei einem solchen Ergeb­nis das Risiko ‘Eine Schule für alle’ einge­gan­gen wer­den”, fragt Saur mit dem Hin­weis, dass in Baden-Würt­tem­berg trotz des hohen Migran­tenan­teils die Zahl der Hauptschüler, die diese Schu­lart ohne Abschluss ver­lassen, im bun­desweit­en Ver­gle­ich nur halb so hoch ist wie bei den Gesamtschülern. Trotz seines hohen Migran­tenan­teils erre­icht Baden-Würt­tem­berg beim Lesen und Textver­ständ­nis Platz 3. Und noch etwas: 45 Prozent der Hauptschüler im Süd­west­en wech­seln auf weit­er­führende Schulen. Im Bun­des­durch­schnitt sind es 40 Prozent und bei den Gesamtschülern lediglich 12 Prozent. “Das spricht klar für die Über­legen­heit des gegliederten Schul­sys­tems”, so Saur.

Die Pisa-Studie offen­bart nach Auf­fas­sung des Ver­ban­des das Süd-Nord-Leis­tungs­ge­fälle. So kön­nen die Leis­tun­gen der 15-Jähri­gen aus Ham­burg, Berlin und Bre­men denen aus Bay­ern, Baden-Würt­tem­berg oder Sach­sen bis zu zwei Jahre hin­ter­her­hinken. Die wis­senschaftlichen Ergeb­nisse sprechen also klar für den Erhalt des gegliederten Schul­we­sens. Dass Sach­sen in den Natur­wis­senschaften den ersten Platz ein­nimmt, liegt am höheren Stun­denan­teil in diesen Fäch­ern. Immer­hin schafft Baden-Würt­tem­berg in Math­e­matik noch den drit­ten Platz vor Thürin­gen.

Im Blick auf die Durch­läs­sigkeit des Bil­dungssys­tems muss sich Baden-Würt­tem­berg nicht ver­steck­en: Pro­fes­sor Dr. Ulrich Trautwein, Experte für Bil­dungs­forschung von der Uni­ver­sität Tübin­gen, hat eine große ver­tikale Durch­läs­sigkeit des baden-würt­tem­ber­gis­chen Schul­sys­tems fest­gestellt. Die Entschei­dung nach der vier­jähri­gen Grund­schule für eine Schu­lart sei noch keine defin­i­tive Entschei­dung für den let­ztlich erre­ich­baren Schu­la­b­schluss. Baden-Würt­tem­berg bietet auch Hauptschülern zahlre­iche Möglichkeit­en für einen höheren Bil­dungsab­schluss.

Opti­mierungs­be­darf beste­ht aus der Sicht des Philolo­gen­ver­ban­des dur­chaus noch bei der hor­i­zon­tal­en Durch­läs­sigkeit. Verbesserungsmöglichkeit­en des Bil­dungssys­tems in Baden-Würt­tem­berg sieht der PhV BW auch in den schulis­chen Rah­menbe­din­gun­gen. So sind zum Beispiel in Sach­sen die Klassen durch­weg klein­er. Für den Philolo­gen­ver­band ste­ht fest: Es ließen sich noch bessere Test-Ergeb­nisse durch eine schnellere und deut­liche Absenkung des Klassen­teil­ers und die Reduzierung der Lehrerbe­las­tung durch eine gerin­gere Lehrer-Unter­richtsverpflich­tung erre­ichen, flankiert von ein­er geziel­ten Förderung von Kindern aus bil­dungs­fer­nen Eltern­häusern, durch eine gute Lehreraus­bil­dung und beste Fort­bil­dung aus erster Hand.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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