Philologenverband Baden-Württemberg begrüßt die Ablehnung der Einheitsschule und Ablehnung einer Kommunalisierung der Bildung

22. Oktober 2010

22.10.2010 / 1811 — 28–10

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg zum bil­dungspoli­tis­chen Grund­satz­pa­pi­er der union­s­ge­führten Län­der Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern und Sach­sen:

Ver­lässlichkeit muss höch­ste Pri­or­ität bei bil­dungspoli­tis­chen Entschei­dun­gen haben!

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg begrüßt die Ablehnung der Ein­heitss­chule und Ablehnung ein­er Kom­mu­nal­isierung der Bil­dung

“Es war längst über­fäl­lig, dass sich die drei bun­desre­pub­likanis­chen Sieger von PISA endlich ein­mal zu ihrer erfol­gre­ichen Bil­dungspoli­tik äußern. Den Ver­fechtern län­geren gemein­samen Ler­nens und Ein­heitss­chul­fan­tas­ten sei ins Stamm­buch geschrieben, dass bun­desweit stets Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern und Sach­sen an der Spitze ste­hen, Län­der, die in einem dif­feren­zierten Schul­sys­tem die best­mögliche Förderung aller unter­schiedlichen Begabun­gen gewährleis­ten”, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Bernd Saur, zum heute (22.10.2012) von Baden-Würt­tem­bergs Kul­tus­min­is­terin Mar­i­on Schick und ihren bei­den Amt­skol­le­gen, Lud­wig Spaen­le (Bay­ern) und Roland Wöller (Sach­sen), in Berlin vorgestell­ten gemein­samen bil­dungspoli­tis­chen Grund­satz­pa­pi­er.

Zen­trales Ele­ment ein­er erfol­gre­ichen Bil­dungspoli­tik ist nach Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg neben dem nach Schu­larten gegliederten und dif­feren­zierten Schul­sys­tem auch eine Ver­lässlichkeit, die garantiert, dass nicht ständig bewährte Schul­struk­turen in Mis­skred­it gebracht wer­den. Ver­band­schef Saur: “Die Erfolge baden-würt­tem­ber­gis­ch­er Schulpoli­tik lassen sich zum Beispiel daran able­sen, dass dieses Bun­des­land europaweit die höch­ste Zahl an Schülern mit einem erfol­gre­ichen Schu­la­b­schluss aufweist und auch das baden-würt­tem­ber­gis­che Abitur, welch­es ab Klasse 5 startet, bun­desweit ein sehr hohes Anse­hen genießt, da trotz steigen­der Über­gangsquoten in den ver­gan­genen Jahren das Niveau des Abiturs gehal­ten wer­den kon­nte.”

Ten­den­zen zur Kom­mu­nal­isierung der Bil­dung erk­lärte Bernd Saur eine ganz klare Absage: “Die Ver­lässlichkeit in die Qual­ität eines Bil­dungssys­tems bein­hal­tet auch eine Ver­lässlichkeit hin­sichtlich der unter­schiedlichen Bil­dungsange­bote, die nicht in das Belieben einzel­ner Kom­munen gestellt wer­den dür­fen. Eine Kom­mu­nal­isierung der Bil­dung würde inner­halb eines Bun­des­lan­des unüber­windliche Hür­den auf­bauen, was in Zeit­en steigen­der beru­flich­er Mobil­ität nur Nachteile für die Fam­i­lien der betrof­fe­nen Schü­lerin­nen und Schüler mit sich brin­gen würde.

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg wen­det sich mit Nach­druck und unter Beru­fung auf ver­schieden­ste wis­senschaftliche Forschungsergeb­nisse gegen jed­we­den Ver­such, die gegliederte Schul­struk­tur in Baden-Würt­tem­berg zugun­sten ein­er Ein­heits- bzw. Gemein­schaftss­chule — welch­er Prä­gung auch immer — zu verän­dern. Saur: “Dazu gibt es aus unser­er Sicht kein­er­lei Ver­an­las­sung. Im Gegen­teil!”

Die Ver­längerung der Grund­schulzeit oder gar die Etablierung ein­er zehn­jähri­gen Gemein­schaftss­chule wäre nach Auf­fas­sung des Ver­ban­des für alle Lan­de­skinder im Sinne ein­er Mis­sach­tung von Artikel 11 der Lan­desver­fas­sung von Nachteil.

“Indi­vidu­elle begabungs­gerechte Förderung kann am besten in einem gegliederten Schul­sys­tem real­isiert wer­den. Wir hal­ten die proklamierte größt­mögliche Het­ero­gen­ität von Lern­grup­pen — alle in einem Klassen­ver­bund für zehn Jahre — für einen welt­frem­den Mythos und ein ide­ol­o­gisch motiviertes Wun­schdenken, das sowohl konkreten Erfahrun­gen als auch wis­senschaftlichen Unter­suchun­gen diame­tral ent­ge­gen­ste­ht. Wir wollen nicht in die Zeit des 19. Jahrhun­derts zurück­fall­en, wo auf dem Weg von Ham­burg nach München Dutzende von Schlag­bäu­men über­wun­den wer­den mussten!”, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Saur abschließend.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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