Lehrer haben ihre Pension mit 65 verdient!

12. Dezember 2008

12.12.2008 / 1811 — 48–08

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) kri­tisiert CDU-Pläne

Lehrer haben ihre Pen­sion mit 65 ver­di­ent!

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Ver­band der Lehrerin­nen und Lehrer an Gym­nasien, übt heftige Kri­tik an den Plä­nen von Min­is­ter­präsi­dent Oet­tinger und seinem CDU-Frak­tion­schef Map­pus, die bei­de das Pen­sion­salter für Beamte und damit auch für Lehrerin­nen und Lehrer bedeu­tend schneller als in den anderen Län­dern schrit­tweise auf 67 Jahre anheben wollen. PhV-Lan­desvor­sitzen­der Bernd Saur fordert für die Lehrerin­nen und Lehrer die Beibehal­tung der bish­eri­gen Alters­gren­ze, denn die Arbeit im Schul­dienst sei heute mehr denn je Schw­er­star­beit. “Deshalb muss es für Lehrer wie beispiel­sweise auch für Polizis­ten eine Son­der­regelung geben”, so Saur. Zwin­gend nötig sei außer­dem, die Ein­stel­lungspoli­tik für Lehrkräfte kün­ftig so zu gestal­ten, dass immer wiederkehrende “Schweinezyklen” zum Nachteil aller Beteiligten ver­mieden wer­den.

Wenn nun das Land Baden-Würt­tem­berg beim Pen­sion­salter — abgekop­pelt von der wesentlich langfristiger angelegten Pla­nung auf Bun­de­sebene — einen eige­nen und aus der Län­derge­mein­schaft auss­cheren­den baden-würt­tem­ber­gis­chen Son­der­weg beschre­it­en wolle, dann könne das nicht akzep­tiert wer­den. “Die Anhebung der Rege­lal­ters­gren­ze auf 67 erfol­gt im Renten- wie im Bun­des-Dien­strecht von 2012 bis 2029; das vom Min­is­ter­präsi­den­ten angepeilte Jahr 2020 kommt einem unerträglichen Affront nicht nur gegen die Lehrerschaft gle­ich, son­dern gegen jeden Lan­des­beamten”, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Saur.

In den let­zten Jahren hät­ten die Lehrer an den Gym­nasien Dep­u­tat­ser­höhun­gen, Besol­dung­sein­bußen, die Stre­ichung der steuer­lichen Abset­zbarkeit des Arbeit­sz­im­mers, Ver­schlechterun­gen bei der Alterser­mäßi­gung und Mehrar­beit durch die Schulzeitverkürzung und zahlre­iche Refor­men schluck­en müssen. Kinder zu unter­richt­en sei heute oft Schw­er­star­beit und die Zeit im Schul­dienst mit anderen Berufen kaum ver­gle­ich­bar. “Die Zeit im Schul­dienst zählt dop­pelt und kostet wesentlich mehr Ner­ven”, mah­nt Saur. Was man durch eine Dienst- und Arbeit­szeitver­längerung der Lehrer an finanziellen Mit­teln gewinne, werde durch Krankheit­saus­fälle und vorzeit­ige krankheits­be­d­ingte Zur­ruh­e­set­zun­gen wieder aufge­fressen”, warnt Saur mit dem Hin­weis, dass sich Lehrkräfte immer im ‘päd­a­gogis­chen Fron­tein­satz’ befän­den.

Der Hauptvor­stand des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, der heute in Stuttgart tagt, ste­ht ein­mütig hin­ter den Vorschlä­gen des Deutschen Philolo­gen­ver­ban­des (DPhV) und plädiert dafür, entwed­er darüber nachzu­denken, Lehrkräfte ähn­lich wie andere beson­ders belastete Beruf­s­grup­pen (zum Beispiel Polizis­ten und Feuer­wehrleute) aus der Ver­längerung generell her­auszunehmen oder sie in den let­zten zehn Dien­st­jahren stun­den­mäßig so stark zu ent­las­ten, dass ein glei­t­en­der Über­gang in den Ruh­e­s­tand ermöglicht wird. Im Übri­gen gebe es in kaum einem anderen Indus­trieland Lehrkräfte, die noch über das 65. Leben­s­jahr hin­aus unter­richt­en müssten.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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