Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Meldung der Stuttgarter Nachrichten vom 6.12.: „Pädagogen sollen Überstunden machen”

7. Dezember 2018

Stuttgart, 7. Dezem­ber 2018
Az. 1811 / 2018–34

„Der Aus­sage der Kul­tus­min­is­terin, dass es bei den Lehrern Inter­esse an Über­stun­den gibt, müssen wir für den Gym­nasial­bere­ich klar wider­sprechen.“ kom­men­tiert Ralf Scholl, der Vor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, die in den Stuttgarter Nachricht­en abge­druck­te Aus­sage der Kul­tus­min­is­terin.
Die Gym­nasiallehrkräfte sind am Rande ihrer Belas­tung. Die Auswer­tung ein­er vom Insti­tut für Arbeitsmedi­zin der Uni­ver­sität Ros­tock im Februar/März dieses Jahres bun­desweit durchge­führten Studie zur Arbeit­szeit und Belas­tung der gym­nasialen Lehrkräfte in Deutsch­land wird im Januar/Februar 2019 erwartet.

Eine Studie aus Nieder­sach­sen lässt für die Gym­nasiallehrer in Baden-Würt­tem­berg eine durch­schnit­tliche wöchentliche Arbeit­szeit von ca. 45 Wochen­stun­den erwarten, und zwar unter Ein­rech­nung sämtlich­er Ferien abzüglich 6 Wochen Jahresurlaub. „Wie Lehrkräfte an Gym­nasien bei ein­er solchen Arbeits­be­las­tung dann noch zusät­zlich Über­stun­den machen sollen, erschließt sich den gym­nasialen Lehrkräften nicht. Diese Aus­sage der Kul­tus­min­is­terin hat wütende Reak­tio­nen unter unseren Mit­gliedern her­vorgerufen.”

Eine wöchentliche Unter­richtsverpflich­tung von 25 Wochen­stun­den (ohne Anrech­nung für Klassen­lehrertätigkeit, Tätigkeit in der Kursstufe u.ä.) ist ohne­hin schon zu viel. 25 Wochen­stun­den für Lehrkräfte an Gym­nasien gab es vor der Ein­führung in Baden-Würt­tem­berg im Jahr 2003 his­torisch nur ein­mal: In den Notzeit­en der 20-er Jahre, als für Ver­wal­tungs­beamte die wöchentliche Arbeit­szeit gle­ichzeit­ig auf 50 Wochen­stun­den ange­hoben wurde.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich ver­fügt der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en über die Mehrheit, stellt die jew­eili­gen Vor­sitzen­den und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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