Junge Philologen fordern spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für gymnasiale Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen

26. Januar 2016

* Absenkung des Dep­u­tats gym­nasialer Lehrkräfte an Gemein­schaftss­chulen auf 25 Wochen­stun­den

* Schaf­fung der Möglichkeit des Wech­sels von der Gemein­schaftss­chule auf das all­ge­mein­bildende Gym­na­si­um nach spätestens 5 Dien­st­jahren

* Ein­satz der gym­nasialen Lehrkräfte an Gemein­schaftss­chulen nicht fach­fremd, son­dern gemäß ihrer Aus­bil­dung zur Sicherung des gym­nasialen Niveaus in der Unter- und Mit­tel­stufe der Gemein­schaftss­chule

In den let­zten Jahren sind an den Gemein­schaftss­chulen des Lan­des Baden-Würt­tem­berg zahlre­iche gym­nasiale Lehrkräfte eingestellt wor­den. “Das dürfte eher an den sich wieder ver­schlechtern­den Ein­stel­lungschan­cen an den Gym­nasien liegen, speziell für bes­timmte Fächerkom­bi­na­tio­nen, denn an der vielfach ange­priese­nen Attrak­tiv­ität der Schu­lart Gemein­schaftss­chule”, so Jörg Sob­o­ra, der Vor­sitzende der Jun­gen Philolo­gen. “Viele junge Lehrkräfte haben manch­mal gar keine Alter­na­tive, wenn sie nach vie­len Jahren des Studi­ums und dem anstren­gen­den Ref­er­en­dari­at endlich in ihrem Beruf arbeit­en und eine Fam­i­lie grün­den möcht­en.”

Die hoch motivierten und fach­lich und method­isch bestens aus­ge­bilde­ten gym­nasialen Lehrkräfte müssen dann aber in vie­len Fällen und in ver­schieden­er Hin­sicht bei ihrem Ein­stieg in die beru­fliche Tätigkeit an der Gemein­schaftss­chule eine so nicht erwartete Über­raschung in Form ein­er enor­men und unver­ant­wortlichen Arbeit­süber­las­tung erleben. Und dies nicht zulet­zt auch deshalb, weil sie eine um zwei Dep­u­tatsstun­den höhere Unter­richtsverpflich­tung haben als die Lehrkräfte an Gym­nasien. Die “Gefahr der Über­forderung” wird ja auch seit­ens des Kul­tus­min­is­teri­ums in sein­er Bew­er­tung der Ergeb­nisse der Wis­senschaftlichen Begleit­forschung zu Gemein­schaftss­chulen (“Wiss­Gem”) in sein­er Pressemit­teilung vom 20.1.2016 eingeräumt. Desweit­eren sehen sie sich Schü­lerin­nen und Schülern gegenüber, die über­wiegend eine Hauptschulempfehlung haben. Die Tat­sache, dass sie ihr hohes fach­lich­es Wis­sen und Kön­nen gar nicht anwen­den kön­nen, dass sie gar nicht gemäß ihrer Aus­bil­dung auf gym­nasialem Niveau unter­richt­en kön­nen, führt bei vie­len gym­nasialen Lehrkräften an den Gemein­schaftss­chulen zusät­zlich zu großer Ernüchterung und Frus­tra­tion.

“Gym­nasiale Lehrkräfte wur­den auch mit der Aus­sicht auf Ein­rich­tung ein­er Ober­stufe an die Gemein­schaftss­chule gelockt, aber real­is­tisch beurteilt wird nur eine sehr kleine Anzahl von Gemein­schaftss­chulen eine Ober­stufe bilden kön­nen, wenn sich die Lan­desregierung an ihre eige­nen Regeln hält”, so Jörg Sob­o­ra, Vor­sitzen­der der Jun­gen Philolo­gen.

Gym­nasiale Lehrkräfte an Gemein­schaftss­chulen lei­den unter den teil­weise schwieri­gen und nicht angemesse­nen Arbeits­be­din­gun­gen. Die Jun­gen Philolo­gen fordern daher von der Lan­desregierung deut­liche Verbesserun­gen für gym­nasiale Lehrkräfte an Gemein­schaftss­chulen und die Schaf­fung der Möglichkeit für einen Wech­sel von der Gemein­schaftss­chule an ein Gym­na­si­um in über­schaubar­er Zeit.

 

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt über 8.500 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 446 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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