PhV BW zum Thema Schul-Notebooks

8. November 2022

* Note­books kaufen und dann kaputt gehen lassen?
* Die Lan­desregierung muss sich schnell­stens mit den kom­mu­nalen Lan­desver­bän­den eini­gen, wie die schulis­che Dig­i­tal­isierung zukün­ftig finanziert wer­den soll

Der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Ralf Scholl, stellt fest: Für die aus Bun­desmit­teln angeschafften Schüler-Tablets und für die aus Bun­des- und Lan­desmit­teln angeschafften Lehrer-Note­books bzw. ‑Tablets gibt es bis­lang kein tragfähiges Wartungskonzept. Noch weniger gibt es ein Konzept dafür, wer die noch fehlen­den ca. 45.000 Lehrerrech­n­er und die rund eine Mil­lion noch fehlen­der Schüler­rech­n­er im Land bezahlen soll.

Klar ist, dass generell die Kom­munen die Sachkos­ten­träger der Schulen sind. Klar ist aber auch, dass die Aus­rüs­tung aller Lehrkräfte und Schüler mit Note­books oder Tablets eine neue und sehr teure Auf­gabe ist, die es bis­lang in dieser Form nicht gab. Dass die Kom­munen dafür Geldzuweisun­gen vom Land wollen, kann jed­er nachvol­lziehen, dem klar ist, dass es um Beträge im mit­tleren dreis­tel­li­gen Mil­lio­nen­bere­ich geht. Das lässt sich nicht mal eben so aus der Por­tokasse zahlen. Und jed­er weiß, wie schnell Hard- und Soft­ware ver­al­tet. Das heißt: Hier wer­den ständig mas­sive Mehrkosten fäl­lig.

Ob es angesichts solch mas­siv­er Kosten über­haupt sin­nvoll ist, jeden Schüler mit einem Tablet auszurüsten, ist eine völ­lig offene Frage. Erste Stu­di­en zeigen jeden­falls, dass es bis­lang päd­a­gogisch nicht automa­tisch Vorteile bringt, wenn Schüler mit Tablets oder Note­books arbeit­en. Nach­weis­lich ist das hand­schriftliche Arbeit­en gedächt­niswirk­samer als reines Tip­pen und Wis­chen. Dig­i­tale Endgeräte kön­nen aber die Meth­o­d­en­vielfalt zusät­zlich bere­ich­ern und sind an den geeigneten Stellen nicht mehr wegzu­denken.

Aus Sicht des Philolo­gen­ver­bands wäre es deswe­gen auf jeden Fall sin­nvoller, Gelder nicht vor­rangig in Hard- und Soft­ware, son­dern in erster Lin­ie in zusät­zliche Lehrkräfte zu investieren und so die Klassen deut­lich zu verklein­ern. Dass das einen schnellen und größeren Lernzuwachs ermöglicht, das haben alle Lehrkräfte und Schüler in der Zeit des Wech­selun­ter­richts mit hal­ben Klassen selb­st erleben kön­nen.

* * *

An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen