Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zum Digitalpakt: Endlich grünes Licht!

21. Februar 2019

 

„Wir bew­erten den jet­zt erre­icht­en Kom­pro­miss als sehr pos­i­tiv, da er den Kom­munen als Schul­trägern nicht nur Mit­tel für Hard­ware-Anschaf­fun­gen, son­dern auch Gelder für die Wartung und Instand­hal­tung der angeschafften Geräte in die Hand gibt. Dies war eine unser­er aus dem Schu­lall­t­ag her­aus ent­stande­nen Forderun­gen.“

Der Philolo­gen­ver­band hoffe, dass jet­zt auch seine weit­eren Forderun­gen vom Land und den Kom­munen gehört wer­den:

1. Ausstat­tung aller Schulen mit schnellem Inter­net­zu­gang (und sei es draht­los oder via Satel­lit, wo keine entsprechende Infra­struk­tur per Kabel vorhan­den ist)
2. Ausstat­tung der Schulen mit LAN bzw. WLAN, das alle Unter­richt­sräume abdeckt
3. Aus­rüs­tung aller Klassen­z­im­mer mit jew­eils einem fest instal­lierten Beam­er
4. Aus­rüs­tung aller Lehrkräfte mit einem Dien­st­note­book oder ‑tablet (nach Wahl)
5. Flächen­deck­ender Sup­port für die Schul- und Lehrer-Geräte durch die Kom­munen

„Erst wenn diese fünf grundle­gen­den Forderun­gen kom­plett umge­set­zt sind, was allein schon deut­lich mehr als die Hälfte der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Gelder kosten wird, machen weit­erge­hende Über­legun­gen Sinn“, so Ralf Scholl.

Die Aus­rüs­tung aller Lehrkräfte mit Dien­st­geräten (größeren Ver­sio­nen der Note­books bzw. Tablets, die dann auch den Schü­lerin­nen und Schülern zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den) schaffe über­haupt erst die Grund­vo­raus­set­zung, damit es bezüglich „Dig­i­tal­isierung“ an der Schule auch im Unter­richt einen deut­lichen Impuls gibt.
„Wie sollen Lehrer denn eigentlich die Dig­i­tal­isierung voran­brin­gen, wenn sie sich im Unter­richt und bei ihrer Vor­bere­itung — wie bish­er — ihrer ganz unter­schiedlichen pri­vat­en Geräte bedi­enen müssen?“, fragt der PhV-Vor­sitzende.

Der PhV BW betra­chtet es als sin­nvoll, die nach Umset­zung der obi­gen Schritte noch verbleiben­den Gelder schw­er­punk­t­mäßig an den weit­er­führen­den Schulen zu investieren, da die Auswirkun­gen ein­er mas­siv­en Dig­i­tal­isierung auf die Gehir­nen­twick­lung von Kindern im und unter­halb des Grund­schu­lal­ters bis­lang nicht zweifels­frei gek­lärt sind.

Für abso­lut nicht sin­nvoll hält der Philolo­gen­ver­band die „blinde“ Anschaf­fung von Note­books oder Tablets für alle Schüler oder die Aus­rüs­tung aller Klassen­räume mit Smart­boards. Für eine solche flächen­deck­ende Aus­rüs­tung wären die 600 Dig­i­tal­pakt-Mil­lio­nen für BW (bei 1 Mil­lion Schüler an öffentlichen Schulen) zum einen nicht aus­re­ichend. Außer­dem gebe es für den Ein­satz dieser Geräte im Unter­richt keine flächen­deck­enden, aus­gereiften päd­a­gogis­chen Konzepte. „Dies wäre dann einzig und allein ein Gel­dregen zu Gun­sten der Hard- und Soft­ware-Her­steller — ein Geld­segen, der dann im Drei- bis Vier-Jahres-Rhyth­mus immer wieder neu aus­geschüt­tet wer­den müsste, da dig­i­tale Geräte in diesem Tem­po ver­al­ten“, erk­lärt Ralf Scholl abschließend.

* * *

An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich ver­fügt der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en über die Mehrheit, stellt die jew­eili­gen Vor­sitzen­den und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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