PhV BW zur Sommerferienarbeitslosigkeit von Referendaren und befristet beschäftigten Lehrkräften / Einstellung von Lehrkräften

13. Juli 2021

* Ralf Scholl: „Som­mer­fe­rien­ar­beit­slosigkeit von befris­tet beschäftigten Lehrkräften und Ref­er­en­daren abschaf­fen!“
* Philolo­gen­ver­band fordert zusät­zliche Ein­stel­lun­gen von jun­gen, gut aus­ge­bilde­ten Lehrkräften zur Schließung der Coro­na-Lück­en
* Lan­desregierung muss auf viele wohlfeile Worte endlich Tat­en fol­gen lassen!

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) fordert die Lan­desregierung auf, die unsägliche Prax­is der Som­mer­fe­rien­ar­beit­slosigkeit von befris­tet beschäftigten Lehrkräften und Ref­er­en­daren endlich zu been­den. „In diesem Bere­ich trägt Baden-Würt­tem­berg seit Langem die rote Lat­er­ne im Län­derver­gle­ich. Auch in diesem Jahr über­lässt das Land wieder über 4.000 Lehrkräfte mit dem ersten Tag der Som­mer­fe­rien der Arbeit­slosigkeit. Das sind mehr als in den größeren Bun­deslän­dern Bay­ern und Nor­drhein-West­falen zusam­men!“, erk­lärt der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl.

Der Ver­band der gym­nasialen Lehrkräfte wieder­holt daher seine Forderung an die Lan­despoli­tik: „Es muss Schluss sein mit dem unwürdi­gen Aus­laufen aller befris­teten Verträge zum let­zten Schul­t­ag! Auch Ref­er­en­dare und befris­tet Beschäftigte haben einen geset­zlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub statt Hartz IV!“, erk­lärt der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl. „Wer glaubt, dass junge Lehrkräfte vorher in den kürz­eren Ferien Zeit für Urlaub hät­ten, hat wirk­lich keine Ahnung davon, wie aufwändig erst­ma­lige Unter­richtsvor­bere­itun­gen und die erst­ma­lige Erstel­lung und Kor­rek­tur von Klasse­nar­beit­en und Klausuren sind – bei par­al­le­len Vor­bere­itun­gen auf die eige­nen Prü­fun­gen.“ Daher spricht sich der Philolo­gen­ver­band nach­drück­lich für eine Bezahlung der Ref­er­en­dare und befris­tet beschäftigten Lehrkräfte auch in den Som­mer­fe­rien aus. „Die anderen Bun­deslän­der schaf­fen das in ungle­ich höherem Maße als wir“, stellt Ralf Scholl fest.

Kul­tus­min­is­teri­um und Lan­desregierung müssen nach Ansicht des PhV-Lan­desvor­sitzen­den endlich Sorge dafür tra­gen, dass die teuer in Baden-Würt­tem­berg aus­ge­bilde­ten Ref­er­en­dare nicht das Land ver­lassen, weil sie in anderen Bun­deslän­dern früher eine Ein­stel­lungszusage erhal­ten. „Wir brauchen die besten jun­gen Kräfte für die Zukun­ft – ger­ade jet­zt, wo mit der Schließung der coro­n­abe­d­ingten Lern­lück­en eine Herkule­sauf­gabe vor uns ste­ht. Lern­lück­en­pro­gramm und „Rück­en­wind“ durch außer­schulis­che Ange­bote allein kön­nen die Defizite nicht beheben. Unsere Schü­lerin­nen und Schüler benöti­gen pro­fes­sionelle Unter­stützung durch voll­w­er­tige, gute aus­ge­bildete Lehrkräfte“, betont Ralf Scholl. Bere­its vor Coro­na sei die Unter­richtsver­sorgung unzure­ichend gewe­sen, weshalb viel zu viel Unter­richt aus­ge­fall­en sei. Daher sei eine umfassendere Ver­sorgung mit Lehrkräften für den Unter­richt ger­ade im näch­sten Schul­jahr unab­d­ing­bar.

Die Ein­stel­lung von zusät­zlichen jun­gen, gut aus­ge­bilde­ten Lehrkräften sei auch eine wichtige Voraus­set­zung für eine Senkung der Klassen­teil­er, die es ermöglichen würde, den Fokus bess­er auf die einzel­nen Schü­lerin­nen und Schüler zu leg­en. „Wis­senschaftliche Stu­di­en haben ein­drucksvoll den pos­i­tiv­en Ein­fluss kleiner­er Klassen auf den Lern­er­folg der Schüler und auf eine Ver­ringerung der Klassen­wieder­hol­un­gen nachgewiesen. Die Erfahrun­gen aus der Zeit des coro­n­abe­d­ingten Wech­selun­ter­richts haben diese Ergeb­nisse ein­drucksvoll bestätigt und deut­lich gezeigt, wie inten­siv und wirk­sam der Unter­richt in kleineren Grup­pen ist“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende.
Die Lan­desregierung sei nun aufgerufen, diese Erken­nt­nisse aus Wis­senschaft und Prax­is endlich anzuerken­nen und in poli­tis­ches Han­deln umzuset­zen. Das Mot­to müsse laut­en: „Mehr Lehrkräfte für kleinere Klassen und effek­tiv­eren Unter­richt.“

Die baden-würt­tem­ber­gis­che Lan­desregierung verkün­det auf ihrem Inter­ne­tauftritt selb­st: „Kinder sind unsere Zukun­ft. Eine gute Bil­dung ist das Wichtig­ste, was wir ihnen mit auf den Weg geben kön­nen. Die Lan­desregierung investiert deshalb in die gute Qual­ität der Schulen.“ (siehe https://www.baden-wuerttemberg.de/de/bw-gestalten/schlaues-baden-wuerttemberg/schule/)
Der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl kom­men­tiert dies wie fol­gt: „Wir wün­schen den ver­ant­wortlichen Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­ern im Land die Weit­sicht und den Mut, ihre Absichts­bekun­dun­gen endlich zu ver­wirk­lichen und die Bil­dung im Land nicht nur in Son­ntagsre­den, son­dern auch im konkreten poli­tis­chen Han­deln zur ober­sten Pri­or­ität zu machen. Das wäre in der Tat die best­mögliche Investi­tion in die Zukun­ft unseres Lan­des!“
Nicht nur Hil­fen für die Wirtschaft seien in der aktuellen Sit­u­a­tion wichtig und notwendig, son­dern auch eine umfan­gre­iche und gezielte Förderung der Schulen. Dazu gehörten neben der Ein­stel­lung zusät­zlich­er, neuer Lehrkräfte auch die Anschaf­fung von Raum­luft-Fil­tern für alle Unter­richt­sräume – als wirk­same Maß­nahme nicht nur gegen die Coro­n­aviren, son­dern auch gegen die üblichen Grippewellen im Herb­st und Win­ter.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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