Philologenverband gegen mögliche Deputatserhöhung für Lehrer

21. Februar 2005

21.2.2005 / 1811 — 04–05

PhV-Zumel­dung zur Pressemit­teilung des Min­is­teri­ums für Kul­tus, Jugend und Sport vom 21. Feb­ru­ar 2005 zur „Lehrerar­beit­szeit“

Philolo­gen­ver­band gegen mögliche Dep­u­tat­ser­höhung für Lehrer

• Empfehlung der Arbeits­gruppe zur Lehrerar­beit­szeit wird kri­tisch gese­hen
• Vorstel­lun­gen möglich­er Arbeit­szeitver­längerung stoßen auf Ablehnung
• PhV grund­sät­zlich offen für neue Lehrer-Arbeit­szeit-Mod­elle

„Wir wer­den eine schle­ichende Dep­u­tat­ser­höhung in Zeit­en zunehmender Arbeitsverdich­tung an unseren Schulen auf keinen Fall akzep­tieren“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, Karl-Heinz Wurster, nach der Bekan­nt­gabe von Ergeb­nis­sen der von Kul­tus­min­is­terin Scha­van unter Vor­sitz von Staatssekretär a.D. Dr. Lorenz Menz einge­set­zten Kom­mis­sion zur Neubeschrei­bung und Neube­w­er­tung der Lehrerar­beit­szeit. „Die vom Kul­tus­min­is­teri­um geplante Änderung der Ver­wal­tungsvorschrift zur Arbeit­szeit würde die Türen für eine Erhöhung der Unter­richtsverpflich­tun­gen auf 27 Wochen­stun­den für einzelne Lehrkräfte an Gym­nasien öff­nen, um damit die Absenkung des Dep­u­tats für andere Lehrkräfte zu finanzieren“, konkretisierte Wurster die Ablehnung dieses Papiers.

Der PhV-Lan­desvor­sitzende Karl-Heinz Wurster erin­nerte in diesem Zusam­men­hang daran, dass vor 20 Jahren gym­nasiale Lehrkräfte ein Dep­u­tat von 22 bzw. 23 Wochen­stun­den hat­ten. Sei­ther sei die Lehrerar­beit in erhe­blichem Umfang verdichtet und inten­siviert wor­den. Trotz lan­desweit­er heftig­ster Proteste sei das Dep­u­tat der Lehrkräfte an Gym­nasien in zwei Schrit­ten auf nun­mehr 25 Stun­den erhöht wor­den.

Ein Arbeit­szeit-Mod­ell, das mit ein­er Erhöhung der Unter­richtsverpflich­tung auf 27 Wochen­stun­den ver­bun­den ist – egal ob für alle oder auch nur für einzelne Lehrkräfte‑, ist für den PhV nicht akzep­tier­bar. „Eine solche Empfehlung steigert nicht — wie von der Kom­mis­sion beab­sichtigt — die Qual­ität der Arbeit, son­dern demo­tiviert und senkt die Arbeit­szufrieden­heit, die eigentlich verbessert wer­den sollte; von einem gerecht­en Aus­gle­ich der unter­schiedlichen Belas­tung kann hier nicht die Rede sein“, so der Kom­men­tar des PhV-Lan­desvor­sitzen­den zu den Plä­nen und ein Hin­weis darauf, dass der Philolo­gen­ver­band sehr wohl die unter­schiedlichen Belas­tun­gen von Lehrerin­nen und Lehrern auch und ger­ade in der Schu­lart Gym­na­si­um zu beurteilen wisse. Wurster schlägt vor, diejeni­gen Lehrkräfte, die beson­ders stark belastet sind, aus einem Stun­den­pool zu ent­las­ten und damit ihr Dep­u­tat unter 25 Stun­den zu senken.

PhV-Chef Wurster: „Mit unser­er Ablehnung zu diesem Mod­ell verbinden wir keines­falls eine Ablehnung ander­er Mod­el­lver­suche, in denen neue For­men der Arbeits- und Unter­richt­sor­gan­i­sa­tion entwick­elt und auf ihre Tauglichkeit und Akzep­tanz hin erprobt und über­prüft wer­den. Solche Mod­elle stellen ein Ange­bot an alle Schu­larten im Rah­men ein­er zwei­jähri­gen Erprobungsphase dar und müssen zum Ziel haben, für Lehrkräfte neue Arbeit­szeitregelun­gen zu find­en, die auf Akzep­tanz stoßen und ein­er Evaluierung stand­hal­ten.“ Mit der Instal­la­tion von Mod­el­lver­suchen sei allerd­ings die Frage der Lehrerar­beit­szeit und die Tat­sache der gegen­wär­ti­gen kon­tinuier­lichen Über­las­tung viel­er gym­nasialer Lehrkräfte noch nicht gelöst, so Wurster abschließend.

 

 

 

 

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