PhV fordert Senkung der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung

6. März 2008

06.03.2008 / 1811 — 12–08

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zu den am 05. März 2008 bekan­nt gemacht­en Ergeb­nis­sen der Arbeits­gruppe “Arbeit­szeit der Lehrerin­nen und Lehrer”:

Mod­el­lver­suche von nur geringer Aus­sagekraft

  • Keine zeitlichen Ent­las­tun­gen für Lehrerin­nen und Lehrer
  • PhV fordert Senkung der wöchentlichen Unter­richtsverpflich­tung

“Der der Arbeits­gruppe “Arbeit­szeit der Lehrerin­nen und Lehrer” unter der Leitung von Staatssekretär a.D. Lorenz Menz am 05. März 2008 nach über zwei­jähriger Arbeit präsen­tierte Ergeb­nis­bericht eines Mod­el­lver­suchs ist über­wiegend ent­täuschend”, so der Kom­men­tar des Lan­desvor­sitzen­den des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster. Die an 18 Schulen des Lan­des unter wis­senschaftlich­er Begleitung des Lan­desin­sti­tuts für Schu­len­twick­lung (LS) durchge­führten neuen Mod­elle zur Arbeit­sor­gan­i­sa­tion hät­ten zwar ein­er­seits gezeigt, dass durch Tea­mar­beit und ver­stärk­te Koop­er­a­tio­nen der Lehrerin­nen und Lehrer an den Schulen die Arbeit­szufrieden­heit wach­sen kann, sie hät­ten ander­er­seits aber auch offen­bart, dass es in keinem der durchge­führten Mod­el­lver­suche gelun­gen sei, die Lehrkräfte zeitlich zu ent­las­ten.

“Das ursprüngliche Vorhaben des Kul­tus­min­is­teri­ums, die Lehrerar­beit­szeit neu zu regeln, ist gescheit­ert”, so die Fest­stel­lung von Karl-Heinz Wurster.

Die Lehrerar­beit­szeit ist äußerst kom­plex und lässt sich auf­grund ihrer Unwäg­barkeit­en keinem klar definier­baren Stun­den­maß zuord­nen. Deshalb kann die den Gym­nasiallehrern verord­nete wöchentliche Verpflich­tung von 25 Unter­richtsstun­den auch kein Maß für die tat­säch­lich geleis­tete Arbeit­szeit der Lehrerin­nen und Lehrer an Gym­nasien sein.

Nach Berech­nun­gen des Philolo­gen­ver­ban­des entspricht ein volles Stun­den­dep­u­tat für Lehrkräfte an Gym­nasien mit Vor- und Nach­bere­itung des Unter­richts, mit Kor­rek­turzeit­en, Kon­feren­zen, Team­ab­stim­mungen und Lehrpla­nar­beit im Durch­schnitt min­destens ein­er Wochenar­beit­szeit von über 50 Zeit­stun­den. “Das ist für uns nicht hin­nehm­bar, gefährdet die Gesund­heit der Lehrerin­nen und Lehrer und bleibt nicht ohne Fol­gen für die Qual­ität des Unter­richts”, so Wurster. Nach Ein­schätzung des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg war das Scheit­ern der Neuord­nung der Lehrerar­beit­szeit vorausse­hbar, denn die Lan­desregierung war nicht bere­it anzuerken­nen, dass alle Lehrer eine generell viel zu hohe Arbeits­be­las­tung haben und diese nur durch Reduk­tion der Unter­richtsverpflich­tung abgefed­ert wer­den kann.

Die Arbeits­be­din­gun­gen ger­ade auch an den Gym­nasien haben sich in den let­zten Jahren zunehmend ver­schlechtert, und zwar durch unverän­dert große Klassen mit zum Teil mehr als 33 Schülern, durch eine Schüler­schaft, die hin­sichtlich ihrer Belast­barkeit und ihres Leis­tungsver­mö­gens sich stärk­er als früher unter­schei­det und dif­feren­ziert gefördert wer­den muss, aber auch durch die Zunahme außerun­ter­richtlich­er Tätigkeit­en und Verpflich­tun­gen.

“Wir beobacht­en mit großer Sorge”, so Wurster, “dass immer mehr Lehrer ihre Stun­den­verpflich­tung notge­drun­gen reduzieren, auf Teilzeit gehen und auf Gehalts- und spätere Pen­sion­sansprüche verzicht­en.”

Vor diesem Hin­ter­grund fordert der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg die Absenkung der wöchentlichen Unter­richtsverpflich­tung und für jede Schule einen Stun­den­pool für beson­dere Arbeitsspitzen. “Nur so ist es möglich, die Qual­ität der Lehrerar­beit — auch zum Wohle der Schü­lerin­nen und Schüler — zu sich­ern”, so Wurster abschließend.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Karl-Heinz Wurster

 

 

 

 

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