PhV-Forderung: Weitere Stellen und Gelder zur Senkung des Klassenteilers und für Maßnahmen zur Differenzierung
24. Juni 2008
24.06.2008 / 1811 — 23–08
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) begrüßt Finanzspritze für G8 als “richtigen Schritt”
PhV-Forderung: Weitere Stellen und Gelder zur Senkung des Klassenteilers und für Maßnahmen zur Differenzierung
“Der Philologenverband begrüßt, dass die Landesregierung nun endlich die Initiative nach vorn ergreift und 5,5 Millionen Euro für 76 zusätzliche Lehrerstellen an den Gymnasien für die Organisation der Hausaufgabenbetreuung und 4000 Euro im Schnitt pro Schule für die Durchführung der Hausaufgabenbetreuung — zum Beispiel durch Oberstufenschüler — zur Verfügung stellt”, so der Kommentar von Karl-Heinz Wurster, dem Landesvorsitzenden des Philologenverbandes Baden-Württemberg PhV BW) zum jüngsten Vorstoß der Landesregierung, das G8 auf einen solideren Sockel zu stellen. Wurster: “Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere Schritte folgen sollten!”
Der Philologenverband Baden-Württemberg orientiert sich am bayrischen Beispiel und hätte sich gern einen noch größeren Schritt gewünscht: mehr Lehrerstellen zur Senkung des Klassenteilers und zur stärkeren Differenzierung in Form von Förderstunden. Denn nicht nur an den Hauptschulen sei mehr Förderung notwendig, vielmehr aufgrund der hohen Übergangsquoten auch an den Gymnasien. Als äußere Differenzierungsmöglichkeit schlägt der PhV erneut die Parallelführung von G8- und G9-Zügen vor wie dies in Hessen praktiziert wird. Nicht nur Fünftklässler müssten beispielsweise im Fach Mathematik zunehmend stärker als bisher aufgrund der insgesamt heterogener gewordenen Schülerschaft auch an den Gymnasien gefördert werden.
Dringend erforderlich sei eine Absenkung des Klassenteilers auf 30 Schüler. “Besser noch wäre es, wenn künftig in einer Klasse nicht mehr als 25 Schüler sitzen”, so Wurster.
Die vom Kultusministerium angekündigte Fortbildungsoffensive zur Umsetzung der Bildungspläne sieht der PhV skeptisch. Wurster: “Gerade um Fortbildungen zu differenzierten Fördermaßnahmen in heterogenen Klassen anzubieten, müsste den unterbesetzten Regierungspräsidien mehr Personal zugewiesen werden.” Der PhV wiederholt dabei seinen Vorschlag einer Fortbildung ‘aus erster Hand’, d.h. allen betroffenen Lehrkräften Fortbildungsmaßnahmen direkt anzubieten.
Der Philologenverband mahnt mit Bezug auf die geplante Ausweitung der Ganztagesangebote die dringend notwendige Einbeziehung der Schulträger an. “Hier hätten wir uns eine gemeinsame Erklärung nach dem Motto gewünscht ’so schaffen wir G8’ “, so Wurster abschließend.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster