Die Abschaffung der Lernmittelverordnung muss gut überlegt sein und darf nicht unter Sparaspekten erfolgen

10. März 2005

10.3.2005 / 1811 — 05–05

Stel­lung­nahme des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg zum Vorstoß des Städte­tags, die Lern­mit­telverord­nung abzuschaf­fen

Die Abschaf­fung der Lern­mit­telverord­nung muss gut über­legt sein und darf nicht unter Sparaspek­ten erfol­gen

„Wenn es darum geht, Schulen vom Bal­last der Bürokratie zu befreien, damit sie sich stärk­er auf das Kerngeschäft konzen­tri­eren kön­nen, dann find­en Änderun­gen der Lern­mit­telverord­nung unsere Unter­stützung; das darf aber nicht dazu führen, dass im laufend­en Schul­re­form­prozess Gelder gestrichen wer­den, die für neue Büch­er und Lit­er­atur, aber auch für wichtige Lern­mit­tel in allen Fäch­ern drin­gend gebraucht wer­den“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV), Karl-Heinz Wurster, in ein­er Stel­lung­nahme zu den Vorschlä­gen des Städte­tags, die Lern­mit­telverord­nung abzuschaf­fen.

Der Philolo­gen­ver­band gibt dem Bil­dungsref­er­enten des Städte­tages zwar Recht, wenn dieser sagt, dass Schulen am besten selb­st wis­sen, welche Lehrbüch­er, The­men­hefte oder Arbeits­büch­er ger­ade benötigt wer­den, doch befürchtet er, dass damit Sparziele ver­fol­gt und die Aus­gaben für Lehrmit­tel erhe­blich gesenkt wer­den sollen. Die Selb­stver­wal­tung an den Schulen kann let­ztlich auch für Span­nun­gen an den Schulen sor­gen. Wurster: „Denkbar im schlecht­en Sinne sind Verteilungskämpfe der Gelder an den Schulen und ein Gerangel um Mit­tel in den Fach­schaften. Es muss klar geregelt sein, welche Gelder welchem Fach tat­säch­lich zur Ver­fü­gung ste­hen.“ Es sei nicht im Sinne des Ver­ban­des, dass einige Fäch­er stets von Zuwen­dun­gen prof­i­tieren, während andere Fäch­er stets das Nach­se­hen haben.

Wurster: „Sich­er kann man darüber nach­denken, an welchen Stellen ges­part wer­den kann, wo an der derzeit­ig gülti­gen Lern­mit­telverord­nung auf­grund der Schu­len­twick­lung­sprozesse mögliche Anpas­sun­gen sin­nvoll sind, doch darf Bil­dung nicht am Geld scheit­ern.“

Denkbar ist in diesem Zusam­men­hang für den PhV auch eine „mod­i­fizierte“ Lern­mit­tel­frei­heit“, wonach nicht alle Kosten von den Kom­munen bzw. vom Land über­nom­men wer­den müssen. Arbeit­shefte / Work­books, Atlanten und Lexi­ka kön­nten beispiel­sweise selb­st angeschafft wer­den. Wurster: „Dadurch wer­den Schüler zu mehr Ver­ant­wor­tung und zum sorgfälti­gen Umgang mit Lern­ma­te­ri­alien erzo­gen.“ Das habe dann auch päd­a­gogis­chen Wert.

 

 

 

 

 

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