Philologenverband gegen Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf Bachelor und Master

10. Februar 2006

10.2.2006 / 1811 — 06–06

Philolo­gen­ver­band gegen Umstel­lung der Lehramtsstu­di­engänge auf Bach­e­lor und Mas­ter

„Die Forderung der Grü­nen im baden-würt­tem­ber­gis­chen Land­tag, das Staat­sex­a­m­en für Gym­nasiallehrer abzuschaf­fen und stattdessen Bach­e­lor- und Mas­ter­stu­di­engänge für Lehramtsstu­den­ten einzuführen, lehnt der Philolo­gen­ver­band ab“, so die stel­lvertre­tende Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Dr. Susanne Lin-Klitz­ing. Der Inter­essen­ver­band der Gym­nasiallehrer ist zwar grund­sät­zlich für eine ständi­ge Verbesserung der Lehrerbil­dung, sieht aber „keinen Sinn in ein­er Angle­ichung“ der Lehramtsstu­di­engänge an die neue Bach­e­lor-/Mas­ter­stu­di­en­struk­tur (BA/MA), die eher hochschu­lor­gan­isatorischen Inter­essen, nicht aber ein­er Verbesserung der Lehrerbil­dung diene.

Der Philolo­gen­ver­band befür­wortet die grund­ständi­ge Lehrerbil­dung. „Sie ermöglicht die für ange­hende Gym­nasiallehrer gewün­schte Verzah­nung von Fach­wis­senschaft, Fach­di­dak­tik und Erziehungswis­senschaft“, so Lin-Klitz­ing. Im Übri­gen sei nach Veröf­fentlichung der TIMSS- und PISA-Ergeb­nisse die Verbesserung der Pro­fes­sion­al­ität der Lehrer durch kon­tinuier­liche Aus- und Weit­er­bil­dungs­maß­nah­men wichtiger, als mit einem BA-/MA-Abschluss ver­meintliche Chan­cen der späteren Ver­wend­barkeit auch außer­halb des Schul­we­sens auf dem Arbeits­markt zu erhöhen.

Die zen­trale Forderung des Philolo­gen­ver­bands, die Lehrerbil­dung auch nach dem zweit­en Staat­sex­a­m­en auf einen soli­den Sock­el zu stellen, werde in ein­er BA-/MA-Konzep­tion noch gar nicht berück­sichtigt. Es müsse eine begleit­ete Beruf­sein­gangsphase geben. Hier­für kön­nten die durch eine bere­its erfol­gte Verkürzung des Ref­er­en­dari­ats auf 18 Monate einges­parten Gelder ver­wen­det wer­den. Auf jeden Fall müsste die Fort- und Weit­er­bil­dung nach dem Ref­er­en­dari­at weit­er aus­ge­baut wer­den. Sie sollte in der Beruf­sein­gangsphase auf keinen Fall auss­chließlich auf frei­willige Fort­bil­dungsange­bote beschränkt sein, son­dern müsse allen Lehrkräften zugute kom­men.

Die stel­lvertre­tende PhV-Lan­desvor­sitzende Lin-Klitz­ing ist davon überzeugt, dass durch eine gute grund­ständi­ge Lehreraus­bil­dung mit Staat­sex­a­m­en-Abschluss wesentliche Voraus­set­zun­gen für ein „pro­fes­sionelles und wis­senschaft­spropädeutis­ches“ Unter­richt­en geschaf­fen wer­den. Das grund­ständi­ge Studi­um mit zwei Fäch­ern in der ersten Aus­bil­dungsphase umfasse pro Fach ca. 72 Semes­ter­wochen­stun­den und gewährleiste damit einen auch in der Ober­stufe anspruchsvollen Fachunter­richt“, so der Hin­weis von Dr. Susanne Lin-Klitz­ing abschließend.

 

 

 

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen