„Auf ein an Begabung und Leistungsvermögen sich orientierendes Zuweisungsverfahren darf beim Schulübergang nicht verzichtet werden“

14. März 2005

14.3.2005 / 1811 — 07–05

Stel­lung­nahme des Philolo­gen­ver­bands zur Forderung der Grü­nen: „Erziehungspart­ner­schaft statt verpflich­t­ende Grund­schulempfehlung“

„Auf ein an Begabung und Leis­tungsver­mö­gen sich ori­en­tieren­des Zuweisungsver­fahren darf beim Schulüber­gang nicht verzichtet wer­den“

„Der Philolo­gen­ver­band ist davon überzeugt, dass die Lehrerin­nen und Lehrer an den Grund­schulen in enger Part­ner­schaft mit den Eltern und mit päd­a­gogis­chem Sachver­stand gute Erziehungsar­beit leis­ten. Die Forderung der Grü­nen, die Grundss­chulempfehlung kün­ftig durch eine so genan­nte „Erziehungspart­ner­schaft“ zu erset­zen, sorge deshalb selb­st bei Gym­nasiallehrern für Irri­ta­tio­nen“, so die Reak­tion von Karl-Heinz Wurster, dem Lan­desvor­sitzen­den des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, in ein­er Stel­lung­nahme auf die ablehnende Hal­tung der Grü­nen zur Grund­schulempfehlung.

Wie Wurster weit­er aus­führt, dürfe auf ein ser­iös­es Zuweisungsver­fahren auf weit­er­führende Schu­larten nicht verzichtet wer­den. Selb­stver­ständlich könne über Mod­i­fizierun­gen nachgedacht wer­den, um möglichst ohne Fehlerquote einen an Begabungs- und Leis­tungskri­te­rien sich ori­en­tieren­den prob­lem­losen Über­gang der Grund­schüler zur richti­gen weit­er­führen­den Schule zu gewährleis­ten.

Wenn bere­its in der Grund­schule Druck auf Kinder aus­geübt werde, dann liege das nicht an Grund­schulempfehlun­gen oder Tests, son­dern am Eltern­haus, das im Gym­na­si­um die allein glück­lich machende Schu­lart sehe. Angst und Druck könne den Kindern genom­men wer­den, wenn Eltern Schwächen, die oft nur zeitweise auftreten, bei ihren Kindern akzep­tieren und gemein­sam mit ihnen und den Lehrern an der Besei­t­i­gung arbeit­en.

Ganz wichtig sei die Erhal­tung der Durch­läs­sigkeit zwis­chen den Schu­larten sei. Im Übri­gen kön­nten Eltern, die eine Grund­schulempfehlung für eine bes­timmte Schu­lart nicht akzep­tieren, in einem weit­eren Schritt ein Beratungsver­fahren beantra­gen. Nicht alle Schüler seien für ein Gym­na­si­um geeignet. Der Philolo­gen­ver­band ver­tritt die Auf­fas­sung, dass Eltern und Lehrer bei ihren Entschei­dun­gen durch zen­trale und wis­senschaftlich begleit­ete Testver­fahren unter­stützt wer­den soll­ten. „Wir sind ein­er­seits für eine opti­male Förderung von Grund­schulkindern, ander­er­seits soll­ten Eltern sich aber über begrün­dete Prog­nosen und ermit­telte Testergeb­nisse nicht ein­fach hin­wegset­zen“, so Wurster. Ohne Ken­nt­nis der beispiel­sweise an höheren Schulen benötigten Begabungsvo­raus­set­zun­gen und geforderten Leis­tungsansprüche soll­ten Eltern ihrem Kind nicht das Gym­na­si­um als die einzig in Frage kom­mende Schu­lart „verord­nen“. Die Grund­schul­jahre soll­ten Schülern, die ein Gym­na­si­um besuchen woll­ten, keine Prob­leme bere­it­et haben. Das gelte ins­beson­dere für das Rech­nen, Lesen und Schreiben.

Der Philolo­gen­ver­band fordert neben den bere­its jet­zt schon möglichen Ver­gle­ich­sar­beit­en verbindliche Testver­fahren für Schüler in den let­zten Grund­schul­jahren. Auf Kri­tik stößt beim Ver­band, dass Eltern zum Teil alle Hebel in Bewe­gung set­zen, um mit zum Teil über­fordern­den Nach­hil­feak­tio­nen und mit Druck eine Bil­dungsempfehlung für das Gym­na­si­um oder einen Berech­ti­gungss­chein für den Besuch der Realschule zu erhal­ten.

Wichtig sei, dass die Lehrkräfte an Grund­schulen Rah­menbe­din­gun­gen haben, um engagiert ihrem zen­tralen Bil­dungsauf­trag nachkom­men zu kön­nen und bei ihren Schülern ein solides Fun­da­ment für die weit­ere Schul­lauf­bahn zu leg­en“, so Wurster abschließend.

 

 

 

 

 

 

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen