PhV BW fordert eine dauerhafte Lösung des Vertretungsproblems

26. April 2012

26.04.2012 / 1811 — 08–12

Zumel­dung des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zur Pressemit­teilung des Kul­tus­min­is­teri­ums Nr. 44/2012 “Zusät­zliche Mit­tel für Krankheitsvertre­tun­gen”:

Der PhV BW begrüßt die Bere­it­stel­lung zusät­zlich­er Mit­tel für Krankheitsvertre­tun­gen als spon­tane Sofort­maß­nahme, fordert aber eine dauer­hafte Lösung des Vertre­tung­sprob­lems durch bedarf­s­gerechte Neue­in­stel­lun­gen zum Schul­jahres­be­ginn

Seit Jahren gelingt es dem Kul­tus­min­is­teri­um (KM) nicht, das Prob­lem der Krankheitsvertre­tun­gen — vor allem bei Schu­larten mit dem Fächer­prinzip — dauer­haft und solide in den Griff zu bekom­men. So ist es zum Beispiel schon erstaunlich, wenn das KM nun ver­wun­dert fest­stellt, dass “vor allem eine zunehmend große Zahl von Mutterschutz‑, Erziehung­surlaub­s­fällen sowie Beschäf­ti­gungsver­boten während der Schwanger­schaft die Schulen vor große Her­aus­forderun­gen stellen.” Dass bei einem kon­tinuier­lich und deut­lich steigen­den Frauenan­teil bei den Ein­stel­lun­gen die Zahl der Mut­ter­schafts­fälle ansteigt, scheint für die Ver­ant­wortlichen im Min­is­teri­um eine Über­raschung darzustellen.

Bere­its im 1. Quar­tal 2012 wurde fest­gestellt, dass die für das gesamte Kalen­der­jahr ver­an­schlagten Mit­tel völ­lig unzure­ichend sind. Die daraufhin erfol­gte Deck­elung der Mit­tel bewirk­te in min­destens einem Regierungs­bezirk, dass keine Verträge mehr für Vertre­tungslehrkräfte abgeschlossen wer­den durften, was in den Schulen und nicht zulet­zt bei den Eltern nur ungläu­biges Kopf­schüt­teln aus­löste. Mit der erk­lärten Absicht der Kul­tus­min­is­terin, alles daran zu set­zen, den Unter­richt­saus­fall an den Schulen zu ver­hin­dern, kon­nte dies nun wirk­lich nie­mand in Ein­klang brin­gen. Die jet­zt “notge­drun­gen” beschlossene Sofort­maß­nahme wird nur kurzfristig tra­gen und stellt mit­nicht­en eine solide Dauer­lö­sung dar!

Nur eine 110%-Versorgung der Schulen mit Lehrkräften kann dieses Dauerärg­er­nis been­den. Für die Real­isierung dieser Lösung sind die Rah­menbe­din­gun­gen dieses Jahr so gün­stig wie noch nie: Der Philolo­gen­ver­band fordert die Nutzung der durch das Auss­chei­den des dop­pel­ten Abitur­jahrgangs frei wer­den­den Ressourcen von über 2000 Lehrerstellen. Desweit­eren fordert der Philolo­gen­ver­band nach wie vor einen kräfti­gen Ein­stieg in den Abbau der Über­stun­den­bug­welle, weil dadurch Neue­in­stel­lun­gen ermöglicht wer­den. Etwa 1.900 Ref­er­en­darin­nen und Ref­er­en­dare been­den jet­zt ihren Vor­bere­itungs­di­enst und bewer­ben sich für den Schul­dienst.

Angesichts der sehr gerin­gen Zahl von Stel­lenauss­chrei­bun­gen und der Ungewis­sheit, wie viele Stellen über das Lis­ten­ver­fahren vergeben wer­den, erre­ichen uns erste Mel­dun­gen, wonach sich Ref­er­en­darin­nen und Ref­er­en­dare ander­norts (andere Bun­deslän­der, Aus­land) um eine Stelle bemühen. Dort freut man sich sicher­lich, junge und in Baden-Würt­tem­berg gut aus­ge­bildete Lehrerin­nen und Lehrer mit Man­gelfäch­ern gewin­nen zu kön­nen.

Bedauer­licher­weise deutet vieles darauf hin, dass die poli­tisch Ver­ant­wortlichen in diesem Land die sich bietenden Chan­cen nicht nutzen wer­den. Sie wer­den damit ihrer Ver­ant­wor­tung für die Schü­lerin­nen und Schüler im Kinder­land Baden-Würt­tem­berg nicht gerecht.

 

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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