Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) plädiert für ein begabungsgerechtes Angebot an den Gymnasien mit G8- und G9-Zügen

18. Februar 2008

18.02.2008 / 1811 — 10–08

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) plädiert für ein begabungs­gerecht­es Ange­bot an den Gym­nasien mit G8- und G9-Zügen

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) fordert die Rück­kehr des neun­jähri­gen Gym­na­si­ums mit par­al­lelem G8-Zug. “Eine solche Par­al­lelführung von G8- und G9-Zügen an den Gym­nasien des Lan­des hätte den Vorteil, dass sowohl durch­schnit­tlich begabte Schüler als auch solche mit schnellerer Auf­fas­sungs­gabe und stärk­erem Leis­tungsver­mö­gen bess­er und dif­feren­ziert­er gefördert wer­den kön­nten”, so PhV-Lan­desvor­sitzen­der Karl-Heinz Wurster mit dem Hin­weis, dass dieser Gedanke im Rah­men der bil­dungspoli­tis­chen Foren und Diskus­sio­nen der in dieser Woche stat­tfind­en­den Bil­dungsmesse ‘didac­ta’ aufge­grif­f­en wer­den sollte.

Die gegen­sät­zlichen Inter­pre­ta­tio­nen von Bil­dungsstu­di­en, aber auch die am Kern der Ursachen für schulis­che Prob­leme oft vor­beiführen­den Diskus­sio­nen zur Schul­struk­tur der let­zten Wochen und Monate und nun das Eingeständ­nis von Kul­tus­min­is­ter Hel­mut Rau, der Män­gel am G8 ein­räumt und Anpas­sun­gen vornehmen will, sor­gen für Verun­sicherung bei Eltern, Lehrern und Schülern. “Die ent­stande­nen G8-Prob­leme wer­den durch finanzneu­trale Anpas­sun­gen am Bil­dungs­plan und an den unter großem Arbeit­saufwand von jed­er Schule erstell­ten Cur­ric­u­la sich­er nicht viel bess­er”, so Wurster zu den Ankündi­gun­gen von Kul­tus­min­is­ter Rau, der bis Mai eine Kabi­nettsvor­lage erar­beit­en will. Unter­richt an Sam­sta­gen, für den sich der CDU-Frak­tionsvor­sitzende Ste­fan Map­pus aus­ge­sprochen hat, stößt inner­halb des Ver­ban­des weit­ge­hend auf Ablehnung. “Über eine Abgabe von Feri­en­t­a­gen kann aus mein­er Sicht nur dann nachgedacht wer­den, wenn dafür das Dep­u­tat der Gym­nasiallehrer im Gegen­zug abge­senkt wird; hier beste­ht innerver­ban­dlich noch Diskus­sions­be­darf”, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Karl-Heinz Wurster.

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg hat stets auf das nicht durch­dachte G8-Konzept hingewiesen und vor ein­er stärk­eren Belas­tung der Schüler gewarnt. Wurster: “Wir haben heute eine andere Welt als vor zwanzig Jahren; die Gesellschaft hat sich verän­dert, und der erhe­bliche Ein­fluss des Medi­enkon­sums auf das Lern­ver­hal­ten trägt im Übri­gen mit dazu bei, dass Schüler unkonzen­tri­ert­er sind, aber auch durch Erziehungs­de­fizite in Stress­si­t­u­a­tio­nen ger­at­en, die Anlass zur Sorge geben.”

Nach Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­ban­des würde mit der Wiedere­in­führung des G9-Ange­bots die ent­standene Ganz­tags- und Hausauf­gaben­prob­lematik deut­lich ver­ringert. Es kön­nte dif­feren­ziert­er gefördert und gefordert wer­den durch eine weniger het­ero­gene Schülerzusam­menset­zung in kleineren Klassen. Die mit der Ein­führung des G8 ent­standene schlechtere Durch­läs­sigkeit zwis­chen den Schu­larten kön­nte dadurch wieder verbessert wer­den. Ver­band­schef Wurster wies in diesem Zusam­men­hang auf die nach wie vor steigen­den Schülerüber­gangszahlen an den Gym­nasien hin.

Der Ver­band rät davon ab, die ent­stande­nen G8-Prob­leme durch Stun­denkürzun­gen zu lösen. Wenn das Abitur auch kün­ftig ein Zeug­nis für die Studier­fähigkeit darstellen soll, dann sind Kürzungs­maß­nah­men kon­trapro­duk­tiv. Auf keinen Fall dürfe es Abstriche an den von der Kul­tus­min­is­terkon­ferenz (KMK) vorgeschriebe­nen 265 Jahreswochen­stun­den geben; stattdessen sollte über eine bessere Verteilung dieser Stun­den auf neun Jahre nachgedacht wer­den.

Wurster: “Und noch einen Vorteil brächte die Wiedere­in­führung des G9: Gelder, die im G8 in größerem Umfang in För­der­maß­nah­men fließen, kön­nten in Qual­i­fizierungs­maß­nah­men gesteckt wer­den; die kämen dann allen Schülern zugute.” Bess­er vere­in­bar wären mit einem G9 auch außer­schulis­che Schw­er­punk­te im musis­chen und sportlichen Bere­ich und in Bere­ichen der Jugen­dar­beit, wo über fehlen­den Nach­wuchs geklagt wird.

Hin­weis an die Damen und Her­ren der Medi­en:

Besuchen Sie uns auf der europaweit größten Bil­dungsmesse ‘didac­ta’ in Halle 5 / am Stand G 80.

Am Dien­stag, 19. Feb­ru­ar 2008, ver­anstal­tet der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg seinen “Tag des Gym­na­si­ums”.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter www.phv-bw.de im Inter­net.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Karl-Heinz Wurster

 

 

 

 

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