Protest gegen Pläne für eine indirekte Arbeitszeiterhöhung für ältere Gymnasiallehrer
11. März 2008
11.03.2008 / 1811 – 14-08
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) zu Plänen der Landesregierung, die bisherige Regelung der Altersermäßigung für Gymnasiallehrer zu verschlechtern
Scharfer Protest des Philologenverband gegen Pläne für eine indirekte Arbeitszeiterhöhung für ältere Gymnasiallehrer
„Das ist ein Kuhhandel, den die Arbeitsgruppe Lehrergesundheit den Regierungsfraktionen jetzt unterbreitet: Gymnasiallehrer sollen nun erst mit 58 Jahren, also erst drei Jahre später, eine Stunde Altersermäßigung erhalten“, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster, mit dem Hinweis, dass den Gymnasiallehrern in den letzten Jahren trotz gewachsener Arbeitsbelastung zwei Stunden Unterrichtsverpflichtung draufgesattelt wurden. „Die über 55-jährigen Lehrerinnen und Lehrer dieser Schulart durften dafür eine Stunde Altersermäßigung ab 55 Jahre behalten“, so Wurster. Der Philologenverband fordert, dass die Lehrer aller Schularten ab 55 entlastet werden müssen.
„Wir sind sehr dafür, dass auch die schwieriger gewordene Arbeit der Lehrer anderer Schularten durch Stundenreduktion stärker anerkannt werden muss“, mahnt Wurster und kritisiert, dass man mit einer Änderung der bisherigen Regelung statt mehr Gerechtigkeit nun eine neue Ungerechtigkeit schaffen würde. „55-bis 58-jährige gymnasiale Lehrkräfte, die schon Altersermäßigung erhalten, müssen diese auch weiterhin bekommen (Bestandsschutz). Das ist das Mindeste, was wir von der Landesregierung erwarten!“
Wenn dieser Vorschlag von den Regierungsfraktionen des baden-württembergischen Landtags unterstützt werde, dann würden wissenschaftliche Untersuchungen zur Arbeitsbelastung und Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer ignoriert, zumal auch die an 18 Schulen durchgeführten zweijährigen Modellversuche kein Ergebnis erbracht hätten, die Lehrer-Arbeitsbelastung zu verringern. „Wir appellieren an die Landesregierung, es bei der bisherigen Regelung für Gymnasiallehrer zu belassen und diese auf die Lehrerinnen und Lehrer a l l er Schularten zu übertragen“, so Wurster abschließend.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster