Philologenverband Baden-Württemberg zu Vorschlägen des Kultusministeriums, die gymnasiale Oberstufe neu zu gestalten
24. April 2007
24.4.2007 / 1811 — 15–07
Philologenverband Baden-Württemberg zu Vorschlägen des Kultusministeriums, die gymnasiale Oberstufe neu zu gestalten:
„Veränderung muss auch Verbesserung bedeuten!“
– Warnung vor Reformschnellschüssen
– Forderung: Experten aus der Schulpraxis in den Gestaltungsprozess einbeziehen
Der Philologenverband ist beeindruckt von der Kurzlebigkeit schulischer Reformen, sieht aber durchaus die Notwendigkeit, dass in Anlehnung an die bundesweit erst nach der letzten Reform gefassten KMK-Beschlüsse erneut Korrekturen an der reformierten Oberstufe vorgenommen werden. „Unsere Forderung war stets, dass Veränderungen auch Verbesserungen bedeuten müssen, damit Schwachpunkte des gegenwärtigen Oberstufensystems behoben werden“, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster.
Eine Verbesserung sieht der Philologenverband zum Beispiel darin, dass künftig alle Pflichtkurse in den Naturwissenschaften auch in die Abiturwertung mit einfließen sollen. Kritisiert wird aber, dass durch die geplante Neugestaltung die Schüler keine Möglichkeit mehr haben, einzelne Fächer doppelt zu gewichten und damit ihre individuellen Fachschwerpunkte mit in die Abiturwertung einzubringen.
Damit diese erneute Reform der im Jahr 2002 reformierten Oberstufe etwas länger hält, schlägt der Philologenverband vor, jetzt keine Schnellschüsse abzufeuern, sondern vor der endgültigen Festlegung neuer Prüfungs- und Abiturabrechnungsmodalitäten die Meinung von Experten, die in der Schulpraxis stehen, in die Überlegungen unbedingt mit einzubeziehen.