Philologenverband begrüßt Maßnahmen zur Gewaltprävention und Internetkriminalität
19. Mai 2010
19.05.2010 / 1811 — 18–10
Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Pressemitteilung des Staatsministeriums Nr. 131/2010 vom 19.05.2010
Philologenverband begrüßt Maßnahmen zur Gewaltprävention und Internetkriminalität
Bernd Saur: Für die Umsetzung ist auch das Zeitfenster der Lehrkräfte zu erhöhen
Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) begrüßt, dass die baden-württembergische Landesregierung mit einem 16,3‑Millionen-Euro-Maßnahmen-Bündel Konsequenzen aus dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen ziehen will. “Schule muss ein sicherer Raum sein und bleiben. Dazu gehört auch, dass Schüler und Lehrer vor Gewalt und Mobbing, vor Diskriminierung und Diffamierung durch das Internet geschützt werden”, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes, Bernd Saur, mit dem Hinweis: “Schule wird immer wichtiger als soziales Umfeld von Schülerinnen und Schülern, die hier in den Lehrerinnen und Lehren Ansprechpartner finden, die sie zuhause oft nicht mehr haben”.
Entsprechende Präventionsarbeit sowie die Wahrnehmung und schulische Umsetzung personalintensiver medienpädagogischer Angebote müssten allerdings auch mit parallel zu gewährenden zeitlichen Entlastungsmöglichkeiten für Lehrkräfte gekoppelt werden. Mehr Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte an den Schulen seien darüber hinaus selbstverständlich geeignete Maßnahmen zur besseren Gewaltprävention, doch sei es mindestens genauso wichtig, dass die Elternhäuser erreicht würden, die in erster Linie für Erziehung und eine gute psychische und physische Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich seien. Auf keinen Fall dürften notwendige Präventionsmaßnahmen eine Umwidmung von Lehrerstellen zur Folge haben. “Die Lehrer an den Gymnasien arbeiten jetzt schon an der Grenze des noch Leistbaren”, erinnert Verbandschef Saur.
Vorschläge, wie sie jüngst von CDU-Fraktionschef Peter Hauk gemacht wurden, Lehrkräfte könnten in den Ferien noch Sommerkurse kostenneutral draufsatteln, seien zwar geeignet, das populistische Klischee vom “faulen Lehrer” in die Öffentlichkeit zu transportieren, lieferten aber auch den Beweis dafür, dass auf politischer Ebene noch erheblicher Nachholbedarf beim Wissen über die Realität des Schulalltags und die Belastungen des Lehrerberufes bestehe, so Verbandschef Saur abschließend.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Bernd Saur