„Wo sind die Lehrer, die eine Verlängerung der gemeinsamen Schulzeit wirklich wollen?“

14. Juni 2006

14.6.2006 / 1811 — 20–06

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zur 3. IFS-Lehre­rum­frage zu Schule und Bil­dung:

„Wo sind die Lehrer, die eine Ver­längerung der gemein­samen Schulzeit wirk­lich wollen?“

„Der Philolo­gen­ver­band sieht in den vom Insti­tut für Schu­len­twick­lungs­forschung (IFS) der Uni­ver­sität Dort­mund am 12. Juni 2006 veröf­fentlicht­en Ergeb­nis­sen ein­er von der GEW in Auf­trag gegebe­nen Lehre­rum­frage unter 1.034 Lehrern, die in der Sekun­darstufe I des all­ge­mein bilden­den Schul­we­sens unter­richt­en, den Ver­such, mit unser­iös auf­bere­it­etem Zahlen­ma­te­r­i­al Pro­pa­gan­da für die ‚Ein­heitss­chule’ zu machen“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, Karl-Heinz Wurster, in ein­er Stel­lung­nahme zu o.g. Lehre­rum­frage.

Für den Philolo­gen­ver­band ist nicht nachvol­lziehbar, wie aus ein­er Umfrage unter 1.034 Lehrerin­nen und Lehrern (weniger als ein Prozent der gesamten Lehrerschaft aller Schu­larten!) pauschal abgeleit­et wer­den kann, dass in Deutsch­land die „Lehrer mehrheitlich für län­geres gemein­sames Ler­nen“ sein sollen. „Eine solche Schlussfol­gerung ist unser­iös“, so Wursters Kom­men­tar.

Wenn behauptet werde, dass 56 Prozent der Lehrkräfte für eine län­gere gemein­same Schulzeit für alle Kinder nach der Grund­schule seien, dann müsse man fair­erweise auch erwäh­nen, welche Schu­larten die befragten Lehrer vertreten, wie sich die die Antworten prozen­tu­al auf die Schu­larten verteilen und welche Bun­deslän­der in welchem Umfang an der Umfrage beteiligt waren? Nach Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­bands, der die Lehrerin­nen und Lehrer an den Gym­nasien ver­tritt, hätte eine Umfrage allein unter Baden-Würt­tem­bergs Gym­nasiallehrern ein solch­es Votum ganz sich­er nicht erbracht.

„Wurster abschließend: „Deutsch­land braucht keine Schul­struk­tur­de­bat­te, son­dern ein ver­lässlich­es gegliedertes Bil­dungssys­tem, das von unten nach oben und von oben nach unten durch­läs­sig und untere­inan­der gut verzah­nt ist. Da kann man sich­er noch einiges verbessern. Im Übri­gen haben die jüng­sten Land­tagswahlen und die Per­son­al­ratswahlen an den Gym­nasien dem Ein­heitss­chulgedanken eine deut­liche Absage erteilt.“

 

 

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