Wollen die Landeskirchen wirklich das Gymnasium abschaffen und die verpflichtende Ganztagsschule einführen?

27. August 2008

27.08.2008 / 1811 — 39–08

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) bezieht Stel­lung zum schulpoli­tis­chen Posi­tion­spa­pi­er der evan­ge­lis­chen Lan­deskirchen vom 26. Sep­tem­ber 2008:

Wollen die Lan­deskirchen wirk­lich das Gym­na­si­um abschaf­fen und die verpflich­t­ende Ganz­tagss­chule ein­führen?

Der Philolo­gen­ver­band fragt weit­er:

  • Ist das auch die Mei­n­ung der Kirchen­ba­sis: Soll es nur noch Ein­heitss­chulen und ein zwei­jähriges Rumpf­gym­na­si­um geben?
  • Soll die Erziehung weg vom Eltern­haus und in die Hände der Schule gelegt wer­den?

“Entset­zt” äußert sich der Ver­band der Lehrerin­nen und Lehrer an den Gym­nasien über den Inhalt des Posi­tion­spa­piers, in dem gemein­sames Ler­nen bis zur zehn­ten Klasse und damit in Folge die Abschaf­fung des Gym­na­si­ums sowie die Ein­führung ein­er verpflich­t­en­den Ganz­tagss­chule für alle Kinder in Baden-Würt­tem­berg gefordert wird.

“Mit ein­er von bei­den evan­ge­lis­chen Lan­deskirchen geforderten Gemein­schaftss­chule wird das in dem Papi­er anvisierte Ziel ein­er besseren Qual­i­fika­tion für alle nicht erre­icht”, so die unmissver­ständliche Fest­stel­lung des PhV-Lan­desvor­sitzen­den Bernd Saur. Er weist im Übri­gen darauf hin, dass sich der Philolo­gen­ver­band — bestätigt auch durch eine Rei­he wis­senschaftlich­er Erken­nt­nisse und Umfra­gen — für ein mehrgliedriges Schul­we­sen ein­set­zt, in dem alle Kinder begabungs­gerecht und dif­feren­ziert gefördert wer­den kön­nen. Eine solche Förderung ist in einem Ein­heitss­chul­sys­tem mit großen Klassen und mit zum Teil enor­men Begabungs- und Leis­tung­sun­ter­schieden der Schüler nicht mach­bar.

Auch die Ein­führung ein­er für alle verpflich­t­en­den Ganz­tagss­chule geht nach Mei­n­ung des Ver­ban­des an den Wün­schen viel­er Eltern vor­bei. “Wir befür­worten den bedarf­sori­en­tierten Aus­bau von Ganz­tagsange­boten, lehnen aber eine ganztägige Zwangs­beschu­lung aller Kinder ab,” so der Ver­band­schef weit­er.

“Im Übri­gen soll­ten die evan­ge­lis­chen Lan­deskirchen zur Ken­nt­nis nehmen, dass laut ein­er For­sa-Erhe­bung vom Novem­ber 2007 60 Prozent aller Bun­des­bürg­er die Ein­führung ein­er Ein­heitss­chule ablehnen und dass sich 89 Prozent für den Erhalt des Gym­na­si­ums in Deutsch­land aussprechen.”

Saur: “Wir haben in Baden-Würt­tem­berg ein vielfältiges Bil­dungsange­bot von hoher Qual­ität, das jedem Kind offen ste­ht, sofern im Eltern­haus ein Bewusst­sein für die Bedeu­tung von Bil­dung und Anstren­gung vorhan­den ist!”

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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