PhV BW fordert für die Ausbildung gymnasialer Lehrkräfte die Beibehaltung des Staatsexamens mit einem Vollstudium zweier oder dreier Fächer an einer Universität, Musik- oder Kunsthochschule

9. September 2013

09.09.2013 / 1811 — 22–13

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zu G9-Ange­bot und Plä­nen für die Lehrerbil­dung:

* PhV BW bedauert die Entschei­dung der SPD unter dem Druck der GRÜNEN gegen weit­ere G9-Mod­ellschulen in dieser Leg­is­laturpe­ri­ode

* PhV BW fordert für die Aus­bil­dung gym­nasialer Lehrkräfte die Beibehal­tung des Staat­sex­a­m­ens mit einem Voll­studi­um zweier oder dreier Fäch­er an ein­er Uni­ver­sität, Musik- oder Kun­sthochschule

Mit Beginn des neuen Schul­jahres geht die zweite Tranche der G9-Ver­such­schulen an den Start. Der PhV-BW bedauert außeror­dentlich, dass die SPD im Koali­tion­sstre­it mit den Grü­nen nachgegeben hat und somit bis zum Ende der Leg­is­laturpe­ri­ode im Jahre 2016 keine weit­eren G9-Gym­nasien zuge­lassen wer­den sollen. Die flächen­deck­ende, für alle Gym­nasi­as­ten verbindliche Ein­führung von G8 wird vom Gym­nasiallehrerver­band wie auch von vie­len Eltern, Lehrern und Schülern als Fehler ange­se­hen. Der Trend geht daher in eini­gen Bun­deslän­dern wieder zum neun­jähri­gen Gym­na­si­um. In Baden-Würt­tem­berg haben sich die Eltern bei den 44 Gym­nasien, bei denen es möglich war, mehrheitlich für G9-Züge entsch­ieden, einige Gym­nasien haben kom­plett auf G9 umgestellt. Es passt nach Mei­n­ung des Philolo­gen­ver­ban­des nicht zu der anson­sten von den Grü­nen propagierten “Poli­tik des Gehörtwer­dens”, dies alles zu ignori­eren. Erk­lär­bar ist es für den PhV BW nur mit der Aus­sage von Kul­tus­min­is­ter Stoch gegenüber der Badis­chen Zeitung, man könne das G9-Gym­na­si­um als natür­lichen Feind der Gemein­schaftss­chule beze­ich­nen, die bekan­ntlich das erk­lärte Liebling­spro­jekt der grün-roten Bil­dungspoli­tik ist.

Bei den Pla­nun­gen für eine Umstel­lung der Lehrerbil­dung ste­ht eine Entschei­dung der grün-roten Lan­desregierung noch aus. Die Posi­tion­ierung der SPD-Frak­tion ist jet­zt zu Beginn des neuen Schul­jahres zu erwarten, während die Frak­tion der GRÜNEN schon vor den Som­mer­fe­rien ihre Eck­punk­te zur Lehrerbil­dung bekan­nt gegeben hat. Der PhV BW wen­det sich entsch­ieden gegen die Vorstel­lun­gen der GRÜNEN, für die eine Umstel­lung auf Bach­e­lor und Mas­ter “unab­d­ing­bar” ist. Laut Beschluss der GRÜNEN soll es kün­ftig nur spez­i­fis­che Lehramt­spro­fil­ierun­gen für die Bere­iche Grund­schule, Sekun­darstufe I, Sekun­darstufe II und Son­der­päd­a­gogik geben.

Ent­ge­gen den Beteuerun­gen der GRÜ­NEN-Frak­tionsvor­sitzen­den Sitz­mann sieht der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg eine entschei­dende Min­derung von Qual­ität und Fach­lichkeit als Kon­se­quenz ein­er solchen Reform der Lehrerbil­dung. Für den PhV BW ist der gym­nasiale Bil­dungs­gang eine Ein­heit von Klasse 5 bis zum Abitur: Nur wenn im Hin­blick auf diesen Abschluss schon von der Unter­stufe an der Unter­richt in hoher Qual­ität gehal­ten wird, kann das Niveau des Abiturs und sein Wert als all­ge­meine Hochschulzu­gangs­berech­ti­gung zu hal­ten sein. Die Aus­bil­dung der Gym­nasiallehrerin­nen und Gym­nasiallehrer muss diesem Gedanken auch kün­ftig Rech­nung tra­gen und daher als Ein­heit mit einem wis­senschaftlichen Voll­studi­um und abschließen­dem Staat­sex­a­m­en konzip­iert sein.

Der PhV BW fordert die SPD-Frak­tion auf, sich diesen GRÜ­NEN-Plä­nen zu wider­set­zen, und sich mit ihrem Frak­tionsvor­sitzen­den Schmiedel dem “Gebot der Ver­nun­ft” gehorchend, wie er selb­st es aus­drück­te, für eine eigen­ständi­ge gym­nasiale Lehreraus­bil­dung einzuset­zen. Der Philolo­gen­ver­band BW wird sich mit aller Macht und mit Unter­stützung von Eltern und Lehrkräften für den Erhalt des Gym­na­si­ums, des eigen­ständi­gen gym­nasialen Bil­dungs­plans und auch für die eigen­ständi­ge gym­nasiale Lehreraus­bil­dung ein­set­zen.

* * *

An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt über 8.000 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 446 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

 

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als PDF-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen