Das Fach Sport darf in der Oberstufe auf keinen Fall gestrichen werden

26. September 2005

26.9.2005 / 1811 — 26–05

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV-BW):

Das Fach Sport darf in der Ober­stufe auf keinen Fall gestrichen wer­den!

Der Philolo­gen­ver­band ver­fol­gt mit Sorge ange­bliche Pläne der Kul­tus­min­is­terkon­ferenz, das Fach Sport in der gym­nasialen Ober­stufe abzuschaf­fen. „Wir appel­lieren an alle poli­tis­chen Kräfte und ins­beson­dere an die Lan­desregierung, der­ar­tige Pläne nicht zu unter­stützen“, so der Vor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, Karl-Heinz Wurster. Der Philolo­gen­ver­band begrüßt dies­bezüglich die deut­lichen Worte aus dem baden-würt­tem­ber­gis­chen Kul­tus­min­is­teri­um, den Kurs der generellen Stärkung des Schul­sports in Baden-Würt­tem­berg weit­er zu fahren und noch auszubauen.

„Das Fach Sport muss für alle Schü­lerin­nen und Schüler auf jeden Fall als Pflicht­fach erhal­ten bleiben; denn mit ein­er Abschaf­fung des Fach­es Sport in der gym­nasialen Ober­stufe wür­den War­nun­gen von Sportwissenschaftlern, von Medi­zin­ern und von Sportlehrkräften ignori­ert“, so Wurster. Der Ver­band begrüßt, dass zwis­chen 1996 und 2004 ins­ge­samt 4.700 junge Sportlehrerin­nen und Sportlehrer in den Schul­dienst in Baden-Würt­tem­berg eingestellt wor­den sind. Dieser Kurs der Stärkung des Sports muss nach Auf­fas­sung des PhV bis hin zum Ende der Schulzeit für alle Schüler verpflich­t­end beibehal­ten wer­den. Über eine stärkere Dif­feren­zierung der Ober­stufenkurse könne nachgedacht wer­den, doch set­ze das weit­ere Lehrerres­sourcen voraus. Ein von aus­ge­bilde­ten Sportlehrkräften erteil­ter Sportun­ter­richt mit weit­eren Sport-AG-Ange­boten sei auch eine wesentliche Maß­nahme zur Gesund­heit­spräven­tion, auf die nicht verzichtet wer­den könne.

Der Philolo­gen­ver­band weist u.a. auf Fol­gen­des hin und unter­stützt damit wesentliche Anliegen und Auf­fas­sun­gen von Sport­ex­perten im baden-würt­tem­ber­gis­chen Schul­dienst:

  • Die Bewe­gungswelt von Kindern und Erwach­se­nen hat in den let­zen Jahrzehn­ten drastis­che Ein­schränkun­gen erfahren; Schulkinder sitzen pro Tag inzwis­chen mehr als 10 bis 12 Stun­den.
  • Auf­grund biol­o­gis­ch­er Geset­zmäßigkeit­en ist nur dann eine gesunde und opti­male Entwick­lung der Organe und einzel­ner Fähigkeit­en möglich, wenn entsprechende Belas­tungsreize geset­zt wer­den:
  • Die Fol­gen von Bewe­gungs­man­gel im Kindes- und Jugen­dal­ter nehmen immer mehr zu;Haltungsschäden,Herzkreislaufschwächen, Koor­di­na­tion­sprob­leme, Übergewicht und Lern­störun­gen sind nur einige Fol­gen.
  • In der Woche sind regelmäßig min­destens drei Belas­tung­sein­heit­en erforder­lich, um die Fol­gen des Bewe­gungs­man­gels aufz­u­fan­gen.
  • in den Klassen­stufen 5 bis 9 sind in der Stun­dentafel drei Sport­stun­den pro Woche, in den Klassen­stufen 10 bis 13 zwei Sport­stun­den pro Woche aus­gewiesen. Zu wün­schen ist nach Auf­fas­sung des Ver­ban­des, dass alle Schüler min­destens drei Sport­stun­den pro Woche haben.
  • Aus organ­isatorischen Grün­den wer­den die meis­ten Sport­stun­den als Dop­pel­stunde erteilt, sodass die Zahl der Belas­tungsreize unter das Min­i­mum sinkt.
  • Nur noch wenige Kinder bekom­men in ihrer Fam­i­lie Anre­gun­gen zur Verbesserung der motorischen Grund­la­gen und zum Sam­meln vielfältiger Bewe­gungser­fahrun­gen.
  • Ein großer Teil der Jugendlichen zwis­chen 16 und 18 Jahren geben ihr Sport­treiben in ein­er fes­ten Übungs­gruppe im Vere­in auf und treiben somit nur noch unregelmäßig Sport; das geht aus Sta­tis­tiken der Sport­bünde her­vor.
  • über die Hälfte aller Schü­lerin­nen und Schüler in Klasse 12 treiben in ihrer Freizeit entwed­er gar keinen oder nur unregelmäßig Sport (eine Umfrage aus dem Jahr 2001)
  • über 77 % aller Schü­lerin­nen und Schüler in Klasse 12 möcht­en Sport als Pflicht­fach beibehal­ten, davon 64 % mit drei Pflicht­sportarten (eine Umfrage aus dem Jahr 2001).

 

 

 

 

 

 

 

 

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