Teilerfolg des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) und der anderen Lehrerverbände im Kampf um die Altersermäßigung der Lehrkräfte
6. November 2013
06.11.2013 / 1811 — 26–13
Zumeldung zur gemeinsamen PM der Grünen und der SPD vom 5. 11. 2013:
* Teilerfolg des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) und der anderen Lehrerverbände im Kampf um die Altersermäßigung der Lehrkräfte
* Grün-Rot verzichtet auf komplette Streichung — Übergangsregelung und Erhalt des Volumens der Altersermäßigung aber ungewiss
* Ersatzweise Anpassung der Pensionsaltersgrenze in Anlehnung an das bayerische Modell so nicht zustimmungsfähig
Der Philologenverband Baden-Württemberg begrüßt die Entscheidung der grün-roten Regierungskoalition, von der angekündigten kompletten Streichung der Altersermäßigung für Lehrkräfte Abstand zu nehmen, als Schritt in die richtige Richtung. Als ausgesprochen positiv sieht der PhV BW, dass die Regierungsfraktionen von Grünen und SPD gemeinsam die gute Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer anerkennen und das Volumen der Altersermäßigung erhalten wollen. Allerdings bleibt an dieser Stelle in der gemeinsamen Pressemitteilung von Grün und Rot unklar, wie der Erhalt des Volumens bei der Verschiebung des Eintrittsalters in die Altersermäßigung zum Schuljahr 2014/15 gesichert sein soll, da doch die Pensionierungsaltersgrenze von 67 Jahren noch lange nicht erreicht ist. Der PhV BW ist der Meinung, dass bei einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit das Volumen der Altersermäßigung erhöht werden müsste.
Der PhV BW zeigt sich überrascht von der ersatzweise für den Verzicht auf die komplette Streichung der Altersermäßigung plötzlich von der grün-roten Koalition als beschlossene Sache ins Spiel gebrachten Anpassung der Pensionsaltersgrenze. Für die betroffenen Lehrkräfte sind die Mehrbelastungen einer immerhin um ein ganzes Schuljahr verlängerten Lebensarbeitszeit zu bedenken, auch wenn die Möglichkeit einer früheren Zurruhesetzung gegen Abschlag eingeräumt wird. Der Philologenverband kritisiert, dass der Erhalt einer reduzierten Altersermäßigung nun durch eine andere ähnlich große Belastung der Lehrkräfte erkauft werden soll.
Auch wenn man positiv werten könnte, dass im Interesse der Schulorganisation der Eintritt in den Ruhestand immer zum Ende des Schuljahres erfolgen soll, so weicht doch die von Grün-Rot präsentierte Pensionierungsregelung gerade hier vom bayerischen Modell ab und sorgt für eine erheblich größere Zusatzbelastung der Lehrkräfte durch Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Der Philologenverband Baden-Württemberg kann der Anhebung der Altersgrenze für Lehrkräfte so nicht zustimmen und fordert von der grün-roten Regierungskoalition eine ausführliche Begründung ihrer Pläne und eine Offenlegung des Einsparvolumens. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass mit der Verschlechterung der Altersermäßigung und dem Hinausschieben der Pensionsaltersgrenze zwei Maßnahmen getroffen werden, die für die älteren Lehrerinnen und Lehrer eine deutliche Mehrbelastung bedeuten.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt rund 8.000 im Verband organisierte Lehrerinnen und Lehrer an den 446 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Bernd Saur