Trennung von überforderten Lehrern ist nicht die Lösung

11. Oktober 2005

11.10.2005 / 1811 — 29–05

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW):

Tren­nung von über­forderten Lehrern ist nicht die Lösung!

PhV: „Es muss auf den Tisch, warum Lehrer über­fordert sind!“

„Die vom neuen Kul­tus­min­is­ter gegenüber den Stuttgarter Nachricht­en (Aus­gabe vom 11.10.2005) gemachte Ansicht, man müsse sich von einzel­nen Lehrern tren­nen kön­nen, die nicht ins Kol­legium passen, weil sie zum Beispiel auch den Anforderun­gen nicht entsprechen, wird vom Philolo­gen­ver­band nicht geteilt“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, Karl-Heinz Wurster, zu den Äußerun­gen des baden-würt­tem­ber­gis­chen Kul­tus­min­is­ters Hel­mut Rau.

Bevor man eine Änderung des Dien­strechts in den Blick nehme, müsse zunächst ein­mal gründlich unter­sucht wer­den, warum Lehrkräfte über­fordert seien und wie man ihnen sin­nvolle Hil­fen und Ent­las­tung anbi­eten könne. Wurster: „Schließlich haben alle Lehrer eine Lehreraus­bil­dung erhal­ten und mit ihrer Über­nahme in den Staats­di­enst und fes­ten Anstel­lung wurde ihnen die Eig­nung für den Lehrerberuf attestiert.“ Aus­drück­lich anerkan­nt wird vom Philolo­gen­ver­band, dass Kul­tus­min­is­ter Rau sich auch schützend vor die Lehrer stellt und beispiel­sweise eine ganztägige Präsen­zpflicht in Schulen ablehnt.

Bevor man an eine Änderung des Dien­strechts denke, müsste man die Ursachen für die zunehmend festzustel­lende Über­forderung von Lehrern in den Blick nehmen. Wertvolle Hil­fen kön­nen nach Auf­fas­sung des PhV mehrere Belas­tungsstu­di­en liefern und eine verbesserte Lehreraus­bil­dung. In der Lehrerbil­dung sind drin­gend weit­ere Kor­rek­turen erforder­lich.

„Es ist keine Lösung“, kri­tisiert Wurster, „den Beelze­bub mit dem Teufel auszutreiben, indem man Arbeits­be­din­gun­gen ignori­ert und über­forderte Lehrer vor die Tür set­zt.“ Es müssten gute Antworten gefun­den wer­den, wie man Lehrer kün­ftig bess­er auf ihren schwieriger gewor­de­nen Beruf vor­bere­it­en und drin­gend erforder­liche Ent­las­tung anbi­eten kann, so Wurster abschließend.

 

 

 

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