Stütz- und Förderkurse während der Ferien nicht ohne zusätzliche Lehrerstellen

18. September 2007

18.09.2007 / 1811 — 32–07

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg:

Stütz- und Förderkurse während der Ferien nicht ohne zusät­zliche Lehrerstellen

Lehrer benöti­gen die unter­richts­freie Zeit auch für die per­sön­liche Fort­bil­dung und Unter­richtsvor­bere­itung

“Ein von der Lan­desel­tern­beiratsvor­sitzen­den Gisela Staab im Rah­men eines Inter­views (Stuttgarter Zeitung vom 14. Sep­tem­ber 2007) ver­langter ‘insti­tu­tion­al­isiert­er Förderun­ter­richt’ in den Ferien, um Lern­de­fizite bei Schülern zu beheben, set­zt weit­ere Lehrerres­sourcen voraus”, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster. Ohne zusät­zliche Lehrerdep­u­tate wür­den solche Ferien­ange­bote zu Las­ten des reg­ulären Unter­richts gehen und die Unter­richt­squal­ität gefährden.

Wurster: “Die Ferien sind schon jet­zt für die Lehrkräfte kein ‘Urlaub’, son­dern lediglich ‘unter­richts­freie Zeit’, die zu einem Großteil aus unter­richts­be­zo­gen­er Arbeit­szeit beste­ht: In den Herbst‑, Weihnachts‑, Oster- und Pfin­gst­fe­rien sind in aller Regel Kor­rek­turen zu erledi­gen, für die bei der derzeit­i­gen Arbeits­be­las­tung außer­halb der Ferien keine Zeit bleibt. Die Ferien — auch die Som­mer­fe­rien — dienen außer der Erhol­ung bzw. Regen­er­a­tion in beträchtlichem Umfang der indi­vidu­ellen Fort­bil­dung sowie der Unter­richtsvor- und Nach­bere­itung. Und dass Lehrer auf die Ferien nicht verzicht­en kön­nen, beweist die Grün­dung ein­er Experten­gruppe, die sich derzeit mit der Lehrerge­sund­heit und dem Arbeitss­chutz an Schulen befasst und die Ergeb­nisse ihrer Arbeit im Feb­ru­ar näch­sten Jahres vorstellen will. ”

Die Freiburg­er Studie 2006 zur Lehrerge­sund­heit unter Fed­er­führung von Prof. Joachim Bauers und zulet­zt die von Prof. Schaarschmidt veröf­fentlichte Pots­damer Lehrerbe­las­tungsstudie bele­gen ein­drucksvoll den hohen beru­flichen Belas­tungs­grad der Lehrkräfte an den Schulen. Eine zusät­zliche Belas­tung durch Förderkurse während der Ferien wäre nach Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­bands unver­ant­wortlich. “Sie würde sich neg­a­tiv auf die Qual­ität des reg­ulären Unter­richts auswirken, weil den Lehrern wertvolle Zeit für Erhol­ung, Unter­richtsvor­bere­itung und Fort­bil­dung ver­loren geht”, so Wurster.

PhV-Chef Wurster: “Alle ser­iösen Stu­di­en zur Lehrerar­beit­szeit bele­gen, dass Lehrerin­nen und Lehrer unter Ein­beziehung der Ferien 45 und mehr Zeit­stun­den pro Woche arbeit­en und in zahlre­ichen Einzelfällen (ins­beson­dere Beruf­san­fänger, gym­nasiale Lehrkräfte mit viel Ober­stufen-Unter­richt oder kor­rek­tur­in­ten­siv­en Fäch­ern) sog­ar eine Arbeitswoche von über 50 Stun­den haben.”

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Karl-Heinz Wurster

 

 

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