Weiterhin fast vier Prozent Unterrichtsausfall an den Gymnasien

14. Dezember 2010

14.12.2010 / 1811 — 32–10

Zumel­dung des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW)
zur PM des KM Nr. 216/2010 vom 12. Dezem­ber 2010 bzgl. Unter­richt­saus­fall

Philolo­gen­ver­band sieht sich bestätigt:

  • Weit­er­hin fast vier Prozent Unter­richt­saus­fall an den Gym­nasien
  • Vertre­tungs- und Über­stun­den ver­hin­dern Schlim­meres
  • Gegen weit­ere Über­stun­den durch Vor­griff­sstun­den­regelung

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zeigt sich nicht über­rascht von den Ergeb­nis­sen der Stich­proben­er­he­bung zur Unter­richtsver­sorgung in der 46. Kalen­der­woche. Ver­wun­dert äußert sich jedoch der PhV-Vor­sitzende Bernd Saur über die Bew­er­tung der Ergeb­nisse durch die Min­is­terin: “Von einem Reko­rdtief des Unter­richt­saus­falls im Ver­gle­ich mit den Zahlen des ganzen ver­gan­genen Jahrzehnts kann jeden­falls für die Bere­iche Gym­na­si­um und Beru­fliche Schulen keine Rede sein.” Das sei auch nicht anders zu erwarten gewe­sen, da die soge­nan­nte “fest instal­lierte Lehrerre­serve” für Vertre­tungszwecke deshalb gar nicht genutzt wer­den kann, weil sie von vorn­here­in für die Abdeck­ung des plan­mäßi­gen Pflich­tun­ter­richts einge­set­zt wer­den muss.

Der PhV BW stellt fest, dass nach der vor­liegen­den Sta­tis­tik die Prozen­twerte beim Unter­richt­saus­fall über die let­zten zehn Jahre nur wenig schwanken. Im gym­nasialen Bere­ich liegen sie sta­bil um etwa 4 Prozent und erre­ichen bei der diesjähri­gen Stich­proben­er­he­bung wieder 3,9 Prozent. Der Philolo­gen­ver­band macht darauf aufmerk­sam, dass etwa die Hälfte der durch Abwe­sen­heit von Lehrkräften betrof­fe­nen Stun­den durch Vertre­tun­gen und Über­stun­den aufge­fan­gen wer­den. Mit Recht äußert sich die Min­is­terin dankbar gegenüber Lehrerin­nen und Lehrern für die frei­willig geleis­tete Mehrar­beit und kündigt auch erneut einen sukzes­siv­en Abbau der Über­stun­den­bug­welle an.

Bernd Saur, der Vor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg, fragt in diesem Zusam­men­hang: “Warum äußert sich Kul­tus­min­is­terin Schick nicht zu der von der Lan­desregierung geplanten Vor­griff­s­tun­den­regelung? Ist ihr vielle­icht selb­st unwohl bei dem Gedanken an einen Aus­gle­ich von Über­stun­den durch die Anord­nung von Vor­griff­sstun­den?” Die Kol­legin­nen und Kol­le­gen an den Schulen des Lan­des sind empört und rat­los; sie fühlen sich von der Min­is­terin im Stich gelassen. “Die Kul­tus­min­is­terin muss zu der von der Lan­desregierung geplanten Vor­griff­sstun­den­regelung und deren Auswirkun­gen für die Lehrkräfte im Lande auch öffentlich Stel­lung nehmen.” so Saur.

Die Fol­gen ein­er Umset­zung des Vor­griff­sstun­den­mod­ells wären drama­tisch:
Allein im gym­nasialen Bere­ich würde die bere­its beste­hende Bug­welle von über 20.000 Über­stun­den pro Woche in den näch­sten zehn Jahren auf rund 80.000 Über­stun­den anwach­sen. “Wie ein Hohn klingt da die für näch­stes Schul­jahr angekündigte Rück­gabe von 1.250 Über­stun­den — ein Tropfen auf den heißen Stein!” Und die Rück­gabephase der Über­stun­den soll dann bis über das Jahr 2050 andauern. Der Philolo­gen­ver­band fordert Frau Min­is­terin Schick auf, sich gegen eine Umset­zung dieser ungerecht­en und unzu­mut­baren Maß­nahme einzuset­zen. Andern­falls müssen Lehrerin­nen und Lehrer auch an die Möglichkeit denken, den rechtlich zuste­hen­den Aus­gle­ich geleis­teter Über­stun­den im fol­gen­den Schul­jahr einzu­fordern.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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