Philologenverband empfiehlt Start der zweiten Fremdsprache in Klasse 6

19. Oktober 2006

19.10.2006 / 1811 — 38–06

Zumel­dung zur Pressemit­teilung des Kul­tus­min­is­teri­ums Baden-Würt­tem­berg
Nr. 103/2006 vom 19. Okto­ber 2006

Philolo­gen­ver­band emp­fiehlt Start der zweit­en Fremd­sprache in Klasse 6

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV) begrüßt, dass Kul­tus­min­is­ter Hel­mut Rau nun endlich eine Entschei­dung zum Beginn der zweit­en Fremd­sprache gefällt hat. „Wir sind zwar grund­sät­zlich der Auf­fas­sung, dass ein für alle Schulen verbindlich­er Start der zweit­en Fremd­sprache ab Klasse sechs sin­nvoller gewe­sen wäre und den Bedenken viel­er Eltern und Lehrer ein­er Über­las­tung der Schüler klar­er Rech­nung getra­gen hätte; wir respek­tieren aber die Entschei­dung des Min­is­ters, da die Schulen mehr Eigen­ständigkeit erhal­ten sollen“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster.

Notwendi­ge Voraus­set­zung für ein Gelin­gen des Über­gangs von der Grund­schule zum Gym­na­si­um ist nach Auf­fas­sung des PhV-Lan­desvor­sitzen­den eine enge zeitaufwändi­ge Koop­er­a­tion der in der Grund­schule unter­rich­t­en­den Lehrkräfte mit den Gym­nasiallehrern, damit die Schüler von ver­schiede­nen Grund­schulen auf gle­ichem fremd­sprach­lichem Niveau am Gym­na­si­um ankom­men.

Außer­dem erfordern entsprechende Fort­bil­dun­gen zusät­zliche zeitliche Freiräume, um Unter­richt­saus­fall zu ver­mei­den. „Gut wäre es gewe­sen, wenn erst ein­mal für ein paar Jahre erprobt wor­den wäre, inwiefern auch im Grund­schul­bere­ich Anpas­sun­gen vorgenom­men wer­den müssen, damit der Über­gang naht­los klappt“, stellt Wurster fest.

Prob­leme sieht der Ver­band beim Wech­sel von der Realschule auf das Gym­na­si­um, der bish­er noch nach der Klasse 5 rei­bungs­los möglich war. Außer­dem sorgt die unter­schiedliche Hand­habung des Fremd­sprach­ene­in­stiegs an den Schulen – ins­beson­dere in Orten mit nur einem Gym­na­si­um – für Prob­leme beim Schul­wech­sel. Wurster: „Das ste­ht im Gegen­satz zur all­ge­meinen Forderung nach mehr Mobil­ität auf dem Arbeits­markt.“

Begrüßt wird vom Philolo­gen­ver­band, dass Noten ver­set­zungsrel­e­vant erteilt wer­den, wenn in Klasse 5 mehr als zwei Stun­den in der zweit­en Fremd­sprache unter­richtet wer­den. Bedenken äußert der Ver­band jedoch, dass möglicher­weise Jun­gen benachteiligt sein kön­nten, weil sie nach jüng­sten Unter­suchun­gen offen­sichtlich in den Fremd­sprachen mehr Prob­leme haben als Mäd­chen. Der Philolo­gen­ver­band emp­fiehlt den schulis­chen Gremien, sofern an den Schulen noch keine Entschei­dung gefall­en ist, einem Fremd­sprach­ene­in­stieg in Klasse 6 den Vor­rang einzuräu­men.

 

 

 

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen