Philologenverband Baden-Württemberg warnt vor Einführung der zweiten Fremdsprache in Klasse 5
17. Dezember 2005
17.12.2005 / 1811 — 41–05
Philologenverband Baden-Württemberg warnt vor Einführung der zweiten Fremdsprache in Klasse 5
„Unsere Bedenken und Warnungen, die gymnasiale Schulzeit generell von neun auf acht Jahre zu verkürzen, hat die damalige Kultusministerin Annette Schavan ignoriert. Jetzt offenbart sich landesweit, dass das Konzept nicht durchdacht ist. Das gilt insbesondere für das Vorhaben, die zweite Fremdsprache ab 2007/08 bereits in der fünften Klasse einzuführen. Das kann und darf nicht sein“, so der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Karl-Heinz Wurster, mit dem Hinweis auf einen Beschluss des Hauptvorstandes des PhV BW vom 13. Dezember 2005, die zweite Fremdsprache erst ab der Klassenstufe 6 einzuführen. Der Philologenverband befürchtet mit der zu frühen Einführung eine damit verbundene Überforderung von Fünftklässlern, die mit einer Umstellung von der Grundschule auf das Gymnasium bereits stark gefordert seien. Wurster: „Wer den Mut zu Reformen hat, muss auch den Mut zu Korrekturen haben. Wir raten deshalb dringend, das Fremdsprachenkonzept für das Gymnasium zu überdenken.“
Der Philologenverband teilt im Hinblick auf die geplante Einführung der zweiten Fremdsprache für Fünftklässler die Bedenken des Landeselternbeirats. „Es sollte jetzt erst einmal abgewartet werden, welche mutter- und fremdsprachlichen Voraussetzungen die Grundschüler mit ihrem Grundschulenglisch in den nächsten Jahren ans Gymnasium mitbringen, bevor man eine zweite Fremdsprache landesweit verpflichtend in den fünften Klassen der Gymnasien einführt“, so Wurster abschließend.