Pressemitteilung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Bedeutung der Gesellschaftswissenschaften in der neuen gymnasialen Oberstufe:
19. Oktober 2018
Stuttgart, 18. Oktober 2018
Az. 1811 / 2018–27
Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) bedauert, dass die Gesellschaftswissenschaften in der Konzeption des Kultusministeriums für die neue gymnasiale Oberstufe nicht stärker berücksichtigt wurden.
Besonders problematisch ist aus Sicht des PhV BW der geringe Stellenwert, den das Kultusministerium den Fächern Gemeinschaftskunde und Erdkunde auf Basisniveau einräumt: „Ein gemeinsamer Basiskurs mit jeweils nur zwei Stunden und zwei Halbjahren pro Fach ist zu wenig! Wir fordern das Kultusministerium auf, die Fächer Gemeinschaftskunde und Erdkunde auf Basisniveau dadurch zu stärken, dass die Wahlmöglichkeit geschaffen wird, beide Fächer je vier Halbjahre lang zweistündig zu belegen“, so der PhV-Vorsitzende Ralf Scholl. Auch von zahlreichen Eltern sowie Schülerinnen und Schülern werde diese Forderung geteilt.
Konkret spricht sich der Philologenverband darüber hinaus dafür aus, dass Schülerinnen und Schüler, die Gemeinschaftskunde und/oder Erdkunde in allen vier Halbjahren jeweils zweistündig belegen, dann auch die Möglichkeit erhalten, in diesem Fach eine mündliche Abiturprüfung abzulegen. Nach aktueller Planung ist auf Basisniveau lediglich eine gemeinsame mündliche Abiturprüfung in den beiden Fächern Erdkunde und Gemeinschaftskunde vorgesehen. Dieses Prüfungsformat war in den Jahren vor 1994 üblich und wurde abgeschafft, weil es sich nicht bewährt hat.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit rund 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes. Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.