Pressemitteilung des Philologenverbandes Baden-Württemberg PhV BW zur geplanten Meldeplattform der AfD gegen Lehrkräfte

17. Oktober 2018

Stuttgart, 17. Okto­ber 2018
Az. 1811 / 2018–26

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) kri­tisiert die Lehrer-Melde­plat­tform des AfD-Land­tagsab­ge­ord­neten Ste­fan Räp­ple scharf. „Durch den Aufruf zur Denun­zi­a­tion und den damit ver­bun­de­nen dreis­ten Ver­such ein­er Ein­schüchterung der Lehrkräfte erin­nert dieses Por­tal stark an dun­kle Kapi­tel der deutschen Geschichte“, so der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl in ein­er Pressemit­teilung. Er begrüße es sehr, dass diese Plat­tform quer durch das poli­tis­che Spek­trum und bei allen Lehrerver­bän­den auf großen Wider­stand gestoßen sei und auf­grund ein­er Gegen-Plat­tform der Piraten­partei mit­tler­weile außer Betrieb sei.

„Die AfD hat mit diesem The­ma eine reine Phan­tomde­bat­te angezettelt. Sie unter­stellt, dass Lehrer das Neu­tral­itäts­ge­bot mis­sacht­en. Diesem Vor­wurf tritt der PhV mit aller Entsch­ieden­heit ent­ge­gen“, betont Ralf Scholl. Es gebe hier­für kein­er­lei Belege, z.B. in Form von begrün­de­ten Dien­stauf­sichts­beschw­er­den. „Wir betra­cht­en daher die ganze von der AfD angezettelte Debat­te als bloße Pub­lic­i­ty-Maß­nahme bzw. als Ein­schüchterungs-Ver­such gegen die Lehrkräfte“, so der PhV-Vor­sitzende.

„Wir bestärken die Lehrerin­nen und Lehrer darin, auch weit­er­hin ihrem geset­zlichen Bil­dungs- und Erziehungsauf­trag nachzukom­men“, erk­lärt Ralf Scholl. Lehrkräfte seien nicht nur zur poli­tis­chen Neu­tral­ität, son­dern auch zur Ver­mit­tlung staats­bürg­er­lichen Denkens auf der Basis der frei­heitlich-demokratis­chen Grun­dord­nung verpflichtet. In diesem Zusam­men­hang ver­weist der PhV-Vor­sitzende auf den Beu­tels­bach­er Kon­sens, wonach die Schü­lerin­nen und Schüler durch den Unter­richt in die Lage ver­set­zt wer­den sollen, sich eine eigene Mei­n­ung zu bilden und zu mündi­gen Bürg­ern zu entwick­eln. „Eine informierte und freie poli­tis­che Mei­n­ungs­bil­dung der Schü­lerin­nen und Schüler halte ich in ein­er Zeit der Ver­ro­hung des poli­tis­chen Umgangs miteinan­der für wichtiger denn je“, so Ralf Scholl.

Der PhV BW prüft derzeit rechtliche Schritte gegen den „Online-Pranger“ der AfD.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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