Pressemitteilung des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) zu Impfungen und Tests

4. März 2021

* Philolo­gen­ver­band mah­nt Imp­fun­gen auch für ältere Lehrkräfte über 64 Jahren an
* PhV begrüßt die Anstren­gun­gen von Kom­munen, Schnell­testzen­tren für Lehrkräfte an Schulen einzuricht­en
* Forderung nach zwei wöchentlichen Schnell­tests für alle Schü­lerin­nen und Schüler im Präsen­zun­ter­richt

Über 2.000 Lehrkräfte in Baden-Würt­tem­berg sind älter als 64 Jahre. Dies sind ein­er­seits Lehrerin­nen und Lehrer im let­zten Beruf­s­jahr vor dem Ruh­e­s­tand, zum anderen Lehrkräfte im Alter bis zu 71 Jahre, die auf­grund des Lehrerman­gels im Inter­esse des Lan­des aus dem Ruh­e­s­tand reak­tiviert wur­den. Diesen Lehrkräften wird seit Mon­tag dieser Woche eine Imp­fung mit dem Astra-Zeneca-Impf­stoff ver­weigert, „weil der nur für Per­so­n­en bis 64 Jahre zuge­lassen sei“.

Der Vor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg, Ralf Scholl, kom­men­tiert diese Aus­sage von Sozialmin­is­ter Lucha in einem Inter­view mit der Rhein-Neckar-Zeitung (Aus­gabe vom 04.03.2021, S.18) so: „Es ist schon schlimm, wenn sich Min­is­ter Lucha hin­ter der Empfehlung der STIKO (Ständi­gen Impfkom­mis­sion) ver­steckt. Offen­sichtlich ist ihm der Unter­schied zwis­chen den Begrif­f­en ‚Empfehlung‘ und ‚Zulas­sung‘ nicht klar. In der EU ist der Astra-Zeneca-Impf­stoff auch für Über-64-Jährige zuge­lassen. Und selb­st die STIKO emp­fiehlt seit heute diesen Impf­stoff auch für Ältere. Wenn sich die betrof­fe­nen Ü64-Lehrkräfte bere­it erk­lären, sich mit diesem Impf­stoff impfen zu lassen, gibt es keinen Grund, dies nicht zu tun. Schließlich ist es im Inter­esse aller Beteiligten – ins­beson­dere auch der Kursstufen-Schüler, die in Präsen­zun­ter­richt auf das Abitur vor­bere­it­et wer­den – dass ihr Unter­richt sich­er abge­hal­ten wer­den kann.“ Es sei nicht hin­nehm­bar, dass die älteren Lehrkräfte, für die COVID-19 beson­ders gefährlich ist, im Gegen­satz zu ihren jün­geren Kol­legin­nen und Kol­le­gen bish­er kein Imp­fange­bot bekom­men. „Der Sozialmin­is­ter muss hier drin­gend nach­s­teuern“, fordert Ralf Scholl.
 
Begrüßt wer­den vom Ver­band der gym­nasialen Lehrkräfte die Anstren­gun­gen großer Kom­munen wie z.B. der Stadt Stuttgart, die in dieser Woche an Schulen Schnell­testzen­tren für Lehrkräfte im Präsen­zun­ter­richt ein­gerichtet haben. Der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl fragt aber: „Wann wird ein solch­es Ange­bot lan­desweit in allen Kom­munen real­isiert sein? Und wo bleiben die zwei Schnell­tests pro Woche für alle Schü­lerin­nen und Schüler im Präsen­zun­ter­richt? An den Gym­nasien haben die 16‑, 17- und 18-jähri­gen Kursstufen­schüler prak­tisch die gle­iche Ansteck­ungswahrschein­lichkeit wie die Lehrkräfte.“ 

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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