PhV BW zu Impfungen für Lehrkräfte

17. März 2021

* Philolo­gen­ver­band fordert Beibehal­tung eines frei­willi­gen Imp­fange­bots für Lehrkräfte trotz Astra-Zeneca-Stopp
* PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Zeit­na­he Imp­fun­gen sind für Sicher­heit des Schul­be­triebs unab­d­ing­bar“
* Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte set­zt sich für Raum­luftreiniger, Min­destab­stand in den Klassen­z­im­mern und flächen­deck­ende Schnell­tests für Lehrkräfte und Schüler ein

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) spricht sich dafür aus, dass Lehrerin­nen und Lehrer auch nach der Aus­set­zung der Imp­fun­gen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin weit­er­hin ein zeit­na­h­es Imp­fange­bot bekom­men. „Für einen sicheren Schul­be­trieb ist es notwendig, dass die Lehrkräfte möglichst bald geimpft wer­den. Unsere Kol­legin­nen und Kol­le­gen sind auf­grund der zahlre­ichen Kon­tak­te an den Schulen ein­er erhöht­en Gesund­heits­ge­fährdung aus­ge­set­zt, der sie nicht auswe­ichen kön­nen. Es wäre daher falsch, ihnen jet­zt die Impfmöglichkeit auf nicht abse­hbare Zeit zu nehmen“, erk­lärt der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl.

Daher soll­ten Lehrkräfte die Option erhal­ten, sich weit­er­hin – auf frei­williger Basis und nach ein­er Aufk­lärung über die gesund­heitlichen Risiken – auch mit dem Astra-Zeneca-Vakzin impfen zu lassen. „Diese wichtige Entschei­dung sollte jedem Betrof­fe­nen selb­st über­lassen wer­den“, so Ralf Scholl. Alter­na­tiv wäre zu prüfen, ob die Lehrerin­nen und Lehrer während des Astra-Zeneca-Stopps mit einem anderen Impf­stoff geimpft wer­den kön­nen.

Das Risiko, dass es durch den Ein­satz von Astra-Zeneca zu ein­er Hirn-Throm­bose kommt, müsse gegen die Vorteile des Impf­stoffs zur Ver­hin­derung von COVID-19 abge­wogen wer­den, betont der PhV-Lan­desvor­sitzende. „Jed­er Einzelne sollte nach ärztlich­er Beratung hier selb­st entschei­den kön­nen, wie er diese Aspek­te indi­vidu­ell für sich bew­ertet und ob er sich mit Astra-Zeneca impfen lassen möchte oder nicht“, schlägt Ralf Scholl vor.

Ein solch­es Vorge­hen sei auch deshalb ver­ant­wort­bar, da die Europäis­che Arzneimit­te­la­gen­tur (EMA) bere­its deut­lich gemacht habe, dass sie den Nutzen von Astra-Zeneca für größer hält als die Gefahren. Auch die Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion (WHO) rät zur weit­eren Nutzung des Vakzins. 1.000 poten­ziellen Toten pro Mil­lion Coro­na-Infizierten ste­hen sieben Fälle pro 1,6 Mil­lio­nen Geimpften durch Throm­bosen gegenüber.

Die kom­plette Aus­set­zung von Imp­fun­gen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin bew­ertet Ralf Scholl vor dem Hin­ter­grund der bis­lang vor­liegen­den Dat­en kri­tisch. “Es sollte hier nicht das Kind mit dem Bade aus­geschüt­tet wer­den“, betont der PhV-Lan­desvor­sitzende. Lehrkräfte und andere Per­so­n­en­grup­pen, die auf­grund beru­flich­er Indika­tion geimpft wer­den wollen bzw. müssen (z.B. auch Ärzte, Krankenpfleger und Erzieher), soll­ten sich auch weit­er­hin – auf rein frei­williger Basis – für eine Imp­fung mit Astra-Zeneca entschei­den kön­nen.

„Neben der zeit­na­hen Imp­fung der Lehrerin­nen und Lehrer gibt es für die Lan­desregierung auch nach der Land­tagswahl genü­gend Hausauf­gaben, die für einen sicheren Schul­be­trieb und für den Gesund­heitss­chutz von Lehrkräften und Schülern (sowie deren Fam­i­lien) erledigt wer­den müssen. Dazu gehören flächen­deck­ende Schnell­tests an den Schulen, Raum­luftreini­gungs­geräte für alle Unter­richt­sräume sowie die Ermöglichung von Wech­selun­ter­richt, um eine kon­se­quente Ein­hal­tung des notwendi­gen Min­destab­stands sich­er­stellen zu kön­nen“, so Ralf Scholl abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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